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Linsenlampen Rave
„Mitte des 17. Jahrhunderts wurde in der Loire-Gegend eine Lampenform entwickelt, die sehr schnell im Mittelmeerraum Verwendung fand: die linsenförmig „Rave“. Jenseits der Alpen wurde die Lampenform erst zur Zeit der Alpendurchtunnelung bekannt, als italienische Mineure „sizilianische Lampen“ oder „Tunnellampen“ zum Bau der großen Eisenbahntunnel mitbrachten. “ Lit.: Börkel, Des Bergmanns Geleucht, IV. Band, Seite 86
Tunnelbau Deutschland
Diese „sizilianischen Lampen“ wurden beim Bau des „Rudersdorfer Tunnels“ im Siegerland verwendet. Sie wurden von den erfahrenen Tunnelbauern aus Italien und der italienischen Schweiz mitgebracht. Bis 1914 arbeiteten hier ca.3000 Arbeitskräfte die etwa 2 Mio. Kubikmeter Erde und Fels bewegten. Am 1. Dezember 1915 wurde die Bahnstrecke von Weidenau nach Dillenburg führt, eröffnet.
Im Bereich des Deutschen Bergbaus wurden mehr Froschlampen als Linsenlampen verwendet. Einige dt. Hersteller wie Seippel und Rötelmann hatten sie im Verkaufsangebot. Dennoch sind sie als Lichtquelle eher in Italien, Spanien und Frankreich zu verorten.
Rave / France
Speziell in Frankreich gab es eine Vielzahl von Herstellern die Linsenlampen (Raves) angeboten. Hier nur ein kleiner Einblick in die Modellvielfalt.
Zuvor möchte ich mich aber sehr herzlich für ein Geschenk aus dem Harz bedanken. Dazu folgende Geschichte: „….im Nachlass meines Großvaters Dr. med. Herbert Dietrich ist eine Linsenlampe aufgetaucht. Er war als Arzt für viele Kumpel der erste Ansprechpartner bei Unfällen. Als Dankeschön hat er u.a. mal diese Linsenlampe geschenkt bekommen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie grob einschätzen könnten was das für ein Stück ist.“
Hier das Ergebnis zur Linse aus Frankreich: Laut Patrice aus St Etienne und Frédéric im Elsass, kann die Linsenlampe von drei Herstellern oder Händlern stammen: Ponton, Rousset oder Reocreux. Alle drei verwendeten den gleichen Hahn für ihre Lampen. Zusatzinfo aus einem Telefonat: Die Lampen sind aus Teilen von verschiedenen Zulieferern gebaut worden. Eine Firma lieferte das Gestänge, die Verschraubung (Hahn), usw. Die Firmen waren im Umfeld von St. Etienne angesiedelt, u.a. in Firminy, la Ricamarie, … . Ein Sammler hat drei Lampen mit identischem Hahn von drei (gepunzten) Herstellern. Un grand merci à mes amis français!
1. Name
2. Name
4. Name
5. Name
6. Name
7. Name
8. Name
9. CLOZET
Linse mit zwei Brennstellen
Seltene Ausführung einer Linsenlampe St. Etienne mit zwei Brennstellen und zwei ovale Füllöffnungen mit eisernen Hahnenschrauben. Der Bügel ist aus Rundeisen mit Verzierungen, einen ebenfalls verzierten Haken aus Rundeisen und eine wohl originale Pinzette. Punze mit „J“ am Boden.
In der Garage
Wird noch aufgearbeitet / J'y travaille.
Links: G.VERRIER ST. ETIENNE gemarkt, langer typ. Hacken / Rechts: GOUTELLE ou Verrier?
Verschiedene
Rötelmann Linsenlampen
Rötelmann / Werdohl / Rund mit ovalem Deckel ohne Verzierung / Nr. 160
Rötelmann mit ovalem Deckel und eisernen Knöpfen / Nr 161
Rötelmann mit spitzem Deckel und Knöpfen Nr. 162, hier ein Modell für Robert Aebli & Co in der Schweiz
Rötelmann achtkantig mit spitzem Deckel und Knöpfen Nr. 163
Rötelmann Kombinationsmöglichkeiten mit Messingknöpfen und Messinghahn
Spanische Linsenlampe
Die linke Linsenlampe stammt aus Almonaster (Huelva) und die Rechte aus der Provinz Almería. Das Kuriose daran ist, dass auf beiden die gleichen Initialen FP eingraviert sind.
Photos von Aleydis Soliveres / muchas gracias
Gießer
Ausstellung
Literatur
Bonnot / Humbert-Labeaumaz: Les „Raves“, Cremieu, 2000, 208 Seiten
Vilela Campo, Alberto: Luces en las Minas de Asturias, Candiles de Sapo, Hecho/ES, 252 Seiten
Bonnot, Michel: Les Raves, Fontaines, 2020, 192 Seiten
Un grand merci à mes amis français!
Können Sie die Lampen auf dieser Seite einem Hersteller zuordnen? Pouvez-vous attribuer les lampes de cette page à un fabricant?
Bonjour Karl
C'est une question à laquelle il est quasiment impossible de répondre, malheureusement !!!!!
En l'absence de marquage sur le réservoir de lampe, c'est toujours hasardeux d'attribuer la fabrication à tel ou tel constructeur, et cela pour de nombreuses raisons.
Concernant les „coqs“: ils n'ont le plus souvent, pas été fabriqués par le constructeur de la rave mais par un „sous-traitant “ fondeur spécialisé. Même si certaines formes se rencontrent et sont typiques de certains constructeurs, il n'est pas impossible de la retrouver chez un autre qui l'a aussi adoptée… parce qu'elle lui plaisait ou rappelait surtout un modèle à succès d'un confrère !!! donc bien plus vendable !!! ( comme le coq vissant à la CLOZET). Il existe bien sûr des „coqs“ ou „coeurs“ de fabrication „maison“, faits par découpe et finitions soignées à la lime ….mais là, encore plus dur de les attribuer à un fabricant déterminé sans autre indication !!!!!!
Concernant la fabrication même de la rave, excepté quelques grands constructeurs bien identifiés et listés, bon nombre de raves étaient achetées en pièces détachées fabriquées en série (demi lentilles, étrier…) et assemblées ensuite par le lampiste-ferronnier local (et même étranger!!!!)….qui y apposait ou n'y apposait pas son nom (cas le plus fréquent). Le crochet était souvent rajouté à sa guise ou suivant demande du client. Il pouvait même passer d'une rave à une autre au cours de la vie de l'utilisateur. Cela explique que l'on trouve des raves dont les „noeuds de préhension“ sont différents sur l'étrier par rapport à celui ou ceux du crochet. Ces derniers pouvaient même être très simplement exécutés par le forgeron local (comme par exemple les crochets torsadés de section carrée, dépourvus de noeuds)
Quant à la pincette, à la mouchette et à leur chaînette, c'étaient du consommable, rajouté par l'utilisateur ou monté à sa demande sur la rave qu'il venait d'acheter.
Voilà ce que je peux en dire….ce n'est pas une chose facile que d'attribuer une rave à un constructeur en l'absence de marquage !!!!!! cela reste toujours de la supposition !!!„
Übersetzung: sinngemäß!
Hallo Karl Das ist eine Frage, die leider kaum zu beantworten ist !!!!!
Bei fehlender Kennzeichnung auf dem Lampentank ist es immer riskant, die Herstellung diesem oder jenem Hersteller zuzuordnen, und dies aus vielen Gründen.
Was die „Hähne“ betrifft: Sie wurden meist nicht vom Hersteller des Raves, sondern von einer spezialisierten „Zulieferer“-Gießerei gefertigt. Selbst wenn bestimmte Formen eingehalten werden und typisch für bestimmte Hersteller sind, ist es nicht unmöglich, sie bei einem anderen zu finden, der sie auch übernommen hat… weil es ihm gefallen hat oder ein Modell mit Erfolg eines Kollegen besonders hervorgehoben hat!!! also viel verkaufsfähiger!!! (wie der schraubende Hahn im CLOZET). Es gibt natürlich auch „Hähne“ oder „Herzen“ aus „Haus“-Herstellung, die durch sorgfältiges Schneiden und Finishen mit der Feile …. hergestellt werden, aber da ist es noch schwieriger, sie einem bestimmten Hersteller ohne andere Angaben zuzuordnen !!!!!!
Was die Herstellung des Raves selbst betrifft, so wurden mit Ausnahme einiger großer, gut identifizierter und gelisteter Hersteller viele Raves in serienmäßig gefertigten Ersatzteilen gekauft (Halbgläser, Bügel…) und dann vom örtlichen Lampenhersteller (und sogar Ausländer!!!!)…. zusammengebaut, der seinen Namen anbrachte oder nicht (der häufigste Fall). Der Haken wurde oft nach Belieben oder nach Kundenwunsch hinzugefügt. Es könnte sogar während des Lebens des Benutzers von einem Rave zum anderen bewegt werden. Das erklärt, warum wir am Steigbügel, Naben mit anderen „Griffknoten“ finden als am Haken. Letztere konnten sogar sehr einfach vom örtlichen Schmied ausgeführt werden (wie z.B. die gedrehten Haken mit quadratischem Querschnitt, ohne Knoten)
Was die Pinzette, die Fliege und ihre Kette anbelangt, so handelte es sich dabei um Verbrauchsmaterial, das der Benutzer selbst hinzufügte oder auf seinen Wunsch hin an dem gerade gekauften Rave montierte.
Das ist es, was ich dazu sagen kann….Es ist nicht einfach, eine Rave einem Hersteller zuzuordnen, wenn die Kennzeichnung fehlt !!!!!! Es bleibt immer eine Vermutung!!!“
MERCI !
Hier noch eine andere Meinung zum Bestimmen von Linsenlampen:
„Es ist fast unmöglich ist, eine Rave „ohne Namen“ zu identifizieren, denn es waren viele Erbauer daran beteiligt, manche für Hunderte von Stücken, andere höchstens für ein paar Dutzend; so viele haben sich gegenseitig „inspiriert“; dass diejenigen, die ihre Lampen kennzeichneten, nicht unbedingt Hersteller, sondern oft Spengler oder Eisenwarenhändler waren; und dass der „Name“, wenn er auch manchmal mit einem „Qualitätsmarkenimage“ oder mit einem Werbewillen verbunden war, auch mit einem gewissen Risiko verbunden war: das steuerliche Risiko!“
Merci Michel & Frédéric !