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Froschlampen - frog lamps
Geschichte der Grubenlampe ….Überblick
Die Bezeichnung Froschlampe soll ägyptischen Ursprung haben (Symbol der Auferstehung). Von oben betrachtet ähnelt die Froschlampe dem Umriss eines Frosches oder einer Kröte. Hinzu kommt das im Siegerland der Begriff „Hocke“ (Name für Frosch und Kröte) für diese Lampenform verwendet wird. Die zunächst offenen und geschlossenen Tonlampen wurden wegen deren Zerbrechlichkeit im Bergbau durch offene Eisen(schalen)-Lampen = offene Froschlampen (Unschlitt/Fettschalen) und anschließend geschlossene Froschlampen (Rüböl) ersetzt.
Jahrbuch für Berg- und Hüttenleute, 1808, Strossenbau, zum Beispiel in Müsen.
Offene Froschlampe
Am 15.4.2023 wurde eine Unschlitt-Lampe auf einer Halde in Sainte Marie aux Mines gefunden. Sie ist identisch mit den anderen Unschlittlampen aus dem 16ten Jahrhundert und stellt einen Übergang von von Öl-Ton-Lampen (Fettschalen) zu Eisenlampen dar. Zu etwa dieser zeit entstanden auch die Eisenlampen in Freiberg.
Literatur: Legarde, G. /Frédéric Kuhn, Pierres et Terre, Edition du Patrimoine Minier, Soultz, 2023
Einige Bilder der Dortmunder Grubenlampenbörse
![]() | Vortrag Froschlampen - Geleucht aus dem Harzer Bergbau von Dr. Hartwig Büttner. Herzlichen Dank! |
Photos der Ausstellung |
Froschlampe aus Silber
Solche kostbaren Lampen wurde zu besonderen Anlässen verschenkt, um sich die „Gunst“ des Beschenkten zu sichern (Annahme). Von der Bauart her ist sie den „Hessischen Fröschen“ zuzuordnen. Es konnte zwar noch nicht geklärt werden wo diese Lampe um 1740 gebaut wurde, aber vielleicht hat jemand einen Hinweis.
Frosch aus dem Silberbergbau
Die aufwendige Konstruktion aus Messing, die Verzierungen und Gravuren deuten auf die Nutzung durch einen höhergestellten Bergbeamten hin. Diese benutzten eisenfreie Lampen.
Die Gesamtkonstruktion, die Anordnung der Dochttülle zur besseren Ablesung bei Kompass und Theodolit und Aufhängung, können mit den Tätigkeiten eines Markscheiders in Verbindung gebracht werden. Zusätzlich war es natürlich auch möglich die Lampe in der Steigerstube an der Wand zu fixieren. Die Lampe wurde gefahren, was die Abnutzungsspuren der Trageösen zeigen. Die Mondsichel spricht für den Silberbergbau in Schwaz/Tirol.
Beim Bleiberger Halbmond konnte man den Lampenbügel abnehmen und die Lampe dann an einer Lasche am Hut befestigen.
Es läuft eine Anfrage im Bergbaumuseum Schwaz nach der Namensliste / Markscheider mit den Initialen F.P. (Prof. F. Purtscheller ist naheliegend, lebte aber allerdings etwas später).
Froschlampe mit Verstellmöglichkeit
Geschlossene Froschlampe mit aufgelötetem Schiebeverschluss aus Messingblech. Tragbügel um 90 Grad abgewinkelt mit senkrechtstehender Ausformung. An einer ebenfalls rechteckigen Öse, die an dem Tragbügel festgeschraubt werden kann, ist der Traghaken befestigt.
„Durch das Verschieben der Öse hat man die Möglichkeit die Lampe waagrecht zu betreiben (der Ölverbrauch ist dabei nicht ausschlaggebend, der verändert die Lage der Lampe nicht) Allerdings hat man damit die Möglichkeit den zur Neige gehenden Öl Vorrat durch verstellen des Schwerpunktes nach vor zu leiten und die Lampe brennt dadurch zum Schluss etwas heller und länger da sie dadurch mehr Öl bekommt. Es wird der Öl Vorrat bis zum letzten Tropfen genutzt“ (Walter Schöngrundner).
Herkunft: Schwaz / Tirol, die Lampe wurde von Albert Michel (+) in den 80er Jahren in Schwaz gekauft. Bauform ursprünglich: K. u. K., Transsilvanien (Rumänien) , Siebenbürgen, Slowakei. Alter: nach 1880.
Quellen: Grubenlampen info 2007, Seite 30 und Walter Schöngrundner, u.a.: Pius Pirringer, Seite 374. Kommentar von Gerd Mengelers: Eine baugleiche Lampe war in der Altstadt von Hall in Tirol in einem Schaukasten ausgestellt, der auf das Bergbaumuseum in der Stadt hinwies. Fand ich schon eine spannende Konstruktion!
Harzer Frosch offen
Harzer Frosch geschlossen
Geschlossene Harzer Froschlampe aus Eisen, datiert 1883 (letzte Ziffer etwas unsicher). Die Lampe hat wie üblich einen in einem Griffloch eingesteckten und mit Schraube fixierten Bügel, Haken aus starkem Vierkanteisen, Schraubverschluss mit kugelförmiger Handhabe und eine große messingbelegte Kopfplatte mit gewellter Oberseite, den Initialen des Vorbesitzers über Schlägel & Eisen und Jahreszahl. Die Lampe hat eine Länge von 16,5 cm, eine Breite von 10,3 cm, eine Höhe von 2,9 cm (Lampentopf) bzw. 12,9 cm (bis Oberkante Kopfplatte)
Harzer Frosch geschlossen
Geschlossene Froschlampe mit aufgelötetem Schiebeverschluss aus Messingblech.
![]() | Historische Harzer Grubenlichter - Entwicklung der tragbaren Grubenbeleuchtung im Harzer Bergbau vom Spätmittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts von Hartwig Büttner und Heinfried Spier. Aus dem Inhalt - Begriffsdefinitionen - Entwicklungs- und Kulturgeschichte - Typologie und zeitliche Einordnung - Herstellung und Verbreitung• Detaillierte Beschreibung der Einzelkomponenten - Ehrenlampen mit vollständigen Verleihungslisten - Modifikationen und Umbauten - Ein- und Auswanderer - Gedanken zum Sammeln und Bewahren - Historische Hintergründe ISBN 978-3-00-067765-6 Preis: 39,90 € (bei Versand in DE* + 4,90 €) *Preise für Auslandsversand bitte erfragen - Weitere Info auf der Webseite: https://www.edition-lichtwerk.de |
Goschker - 3-eck-Frosch
Im Raum Bleiberg (Österreich) wird der Ausdruck „Goschker“ für alte Froschlampen verwendet. Der altdeutsche Begriff „Grosze“ was soviel wie Frosch heißt wurde von deutschen Bergleuten übernommen. Hier ein nicht alltägliches Dreiecks-Modell in einem weniger guten Zustand.
Lit.: Hermann Schäpers, Walter Schöngrundner und Werner Horn, Grubenlampenhersteller Pius Pirringer, 2018
Drehverschluss
Froschlampe mit kreisrundem Körper und abgesetztes kreisförmigen Vorderteil für die Dochttülle. Bügel aus Rundeisen, angeformtes Schild mit geschmiedetem verzierten Enterhaken - Lothringen um 1850
Drehverschluss 2 - Froschlampe - mit ungewöhnlichen Körper. Trapezförmiger Grundriss und einem davon abgesetzten kreisförmigen Vorderteil für die Dochttülle. Der Drehverschluss ist bei dieser Lampe sehr klein, anders als üblich gebaut und gibt nur einen sehr kleinen Schlitz zum Befüllen frei. Lothringen, um 1850
Saarländer Frosch
le Gardette
Schweizer Frosch
Siebenbürger Frosch
Froschlampe für Öl-Brand mit Messinglot gelötet aus Frauenbach/Groß-Neustadt in Siebenbürgen um 1880. Photos von Walter Schöngrundner.