Gefangenschaft - Prisonniers de guerre
Etwa eine Million Deutsche befinden sich zwischen 1944 und 1948 in Frankreich in Kriegsgefangenschaft. 50 000 arbeiteten als Kriegsgefangene in Kohlegruben u.a. auch Artur Oppermann aus Daaden (Westerwald). Er arbeitet 1945/1946 in der Kohlegrube Marles-les-Mines, Schacht 2. Der Buchstabe „A“ soll für Allemand stehen.
Photo Jérémy-Günther-Heinz Jähnick
Filmtext: „Oft sind Hunger und Einsamkeit ihr Preis, viele zahlen mit dem Leben. Während dieser Jahre bekommen die als „boches“ geächteten Deutschen den Hass der Bevölkerung zu spüren, die während der Besatzungsjahre ihrer Macht ausgeliefert war. Quelle: ARD 23.01.2017 http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Geschichte-im-Ersten - Schuften für den Erzfeind (Video nur begrenzt online). Man zwingt die Gefangenen, beim Wiederaufbau des Landes zu helfen, das sie zuvor zerstört hatten. Es beginnt eine einzigartige menschliche Belastungsprobe, bei der Hunger, schlechte Behandlung und Tod den Alltag bestimmen, aber auch ein ungewöhnliches Zusammenleben, bei dem jeder nach und nach lernen wird, seinen Erzfeind zu akzeptieren. Diese Zeit in dem mit den Herausforderungen des Wiederaufbaus konfrontierten Frankreich hat sich bei Heinz, Werner, Ekkehard und den anderen Gefangenen tief in die Erinnerung eingegraben. Nie haben sie darüber gesprochen. Zum ersten Mal erzählen sie – 70 Jahre danach“.
Im Auftrag von Saarländischem Rundfunk und France Télévions-France2 haben ein französisches Team und die französische Produktionsfirma Cinétévé diese Dokumentation für das deutsche und französische Fernsehen realisiert. Dieses lange auf beiden Seiten des Rheins verschwiegene Kapitel der deutsch-französischen Geschichte wird in dieser Form zum ersten Mal in Frankreich und in Deutschland aufgearbeitet. Ein Film von Fabien Théofilakis und Philippe Tourancheau. Ein guter Film! Très bien! Un bon film! Ein Wissen um historische Gegebenheiten schadet keiner Freundschaft über Grenzen hinweg.
Ein Gefangener, selbst ein Deutscher, ist ein Mensch.