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Fahrmarken
Fahrmarken, sind Marken die zur Einfahrt des Bergmanns unter Tage dienten. Dabei gab es regionale Unterschiede. Im Erzbergbau z.B. auf der Grube Pfannenberg (Siegerland) erhielt der Bergmann die Fahrmarke bei der Markenausgabe. Vor der Einfahrt mit dem Korb gab er seine Fahrmarke dem Anschläger, der die Fahrmarke auf einen Draht zog.
Bei der Ausfahrt war der Anschläger vor Ort (z.B. 9 Sohle) und drehte den Drahtring herum, so dass derjenige als erster seine Fahrmarke bekam, der zuerst eingefahren war. Somit war eine reibungslose Ausfahrt, in einer geordneten Reihenfolge möglich. Die Fahrmarke wurde bei der Markenkontrolle abgegeben. Somit hatte der (Anschläger und) Markenkontrolleur ein Überblick darüber, ob alle Bergleute ausgefahren waren. Auf der Grube Pfannenberg gab es für jeden Bergmann drei Marken. Frühschicht rund, Mittagschicht quadratisch und die Nachtschicht dreieckig. Die Fahrmarke war hierbei gleichzeitig Schicht- und Fahrmarke.
Unterscheidung Schicht- und Fahrmarke
Heinz Hänisch beschreibt die Handhabung der Fahrmarken wie folgt:
Zu Schichtbeginn erhielt der Kumpel auf der Zeche Graf Bismarck eine Schichtmarke (rund, sechseckig, achteckig oder quadratisch) verstaute diese in seiner Tasche, holte seine Lampe mit seiner Nummer ab und ging zum Schacht. Hier stellte er sich zur Seilfahrt an. Bevor er den Korb betrat gab er seine Fahrmarke (meist dreieckig) dem Anschläger. Dieser zog die Fahrmarke auf einen Drahtring. Mit betreten des Korbes begann die Arbeitszeit des Kumpels. Nach Arbeitsende vor Ort ging der Kumpel zum Füllort zurück. Hier las der Anschläger die Nummern auf den Fahrmarken in umgekehrter Reihenfolge vor und gab die Fahrmarke dem Besitzer zurück. Eine geordnete Ausfahrt war somit, ohne ”fuddeln”, möglich. Die Fahrmarke blieb im Arbeitszeug des Kumpels. Nach Rückgabe der Lampe wird die Schichtmarke bei verlassen des Bergwerks an der Markenkontrolle in ein Behältnis geworfen (ähnlich Sparschwein). Der Markenkontrolleur ordnet die Schichtmarken für den nächsten Tag.
Weitere Informationen:
H.Q. schreibt: „Ich war Anschläger unter Tage und bei mir wurden die Fahrmarken auf den Drahtring gezogen und zwar nur für Leute im Schachtbetrieb, also Lokfahrer, Rangierer, usw.. Alle anderen Kumpel mussten Ihre Fahrmarke in der Nummernbude beim „Nummernbolz“ unter Tage abgeben. Nach Arbeitsende wurden sie vom Nummernbolz aufgerufen und fuhren aus. Fuddeln war doch möglich, da alle gut mit Werkzeug für zu Hause, Schnaps usw. versorgt wurden. Über Tage in der Markenkontrolle (elektronische Erfassung) war nie einer … . Glück auf
Arbeitsordnung Grube “Lohmannsfeld”
In der Grube “Lohmannsfeld” (Siegerland/Altenseelbach) wurde in der Arbeitsordnung von 1892 unter § 14 festgelegt:
“Die Belegschaft wird vor dem Anfahren von dem zuständigen Aufsichtsbeamten verlesen. Statt des Verlesens kann auch Markenkontrolle sattfinden. Das Anfahren vor dem Verlesen oder ohne vorherige Meldung bei den Aufsichtsbeamten ist verboten. Nach beendeter Schicht findet abermals ein Verlesen statt. Kein Arbeiter darf abfahren, ohne verlesen zu sein oder sich abgemeldet zu haben”
Weitere Informationen siehe Artikel im Grubenlampeninfo 1998, Heinz Zander, Kontrollmarken – Schichtmarken - Fahrmarken, Seite 100 – 101.
Siegerland
Grube Bindweide
Grube Brüderbund
Grube Eupel
Grube Füsseberg
Grube Pfannenberg
Grube San Fernando
Grube Storch & Schöneberg
Grube Lüderich
Der Förderturm der Grube Lüderich steht jetzt als Bergbaudenkmal auf dem Gelände der Grube Grimberg in Niederdielfen.
Grube "Sicilia" / Sachtleben
Die drei Fahrmarken links stammen aus der Grube „Sachtleben“ Sicilia-Schacht in Meggen, Lennestadt, aus Messing mit punzierten und geschwärzten Nummern, erhabenen Angaben zu Firma und Schacht und beidseitigem Perlrand. Der Siciliaschacht war ab 1951 in Betrieb, die Schwefelkiesförderung wurde dort 1992 eingestellt.
Die quadratische Fahrmarke rechts 1188 „Sachtlb“ soll aus der Schwarzwälder Bergbaugrube kommen (heutiger Informationsstand, die Fahrmarke gibt es auch in rund).
Ruhrgebiet - Überblick
Zeche Brassert - Grube Brassert
Beim genauen hinsehen erkennt man die unterschiedliche Größe der Schlagzahlen!
Ursprünglich war ich davon ausgegangen, dass ich der Form von Zahlen und Buchstaben ein bestimmtes Alter zuweisen könnte. Die verschnörkelte Schrift Z.Br. müsste älter als eine geschlagene Zahl Z.Br. sein und diese wiederum älter als eine geprägte Form. Dagegen spricht die Nummernhöhe auf den Schichtmarken. Alte Formen müssten kleinere Nummern aufweisen als Neue Formen. Das stimmt aber so nicht wie man an den Fotos sehen kann. Das ist nur dadurch zu erklären, dass Marken verloren gehen und ersetzt werden müssen.
Reihenfolge: – Schichtmarke – Fahrmarke – Schichtmarke – Schichtmarke – G. Br. = Grube Brassert
Selten gelingt es einen kompletten nummerngleichen Satz an Schichtmarken zu erhalten.
Wie unterschiedlich Fahr- und Schichtmarken sein können wird an diesem Bild deutlich. Im Bereich der Frühschicht sind Messing-, verzinntes Blech und verchromte Eisenronden zu finden. Darüber hinaus wird Aluminium (geprägt / geschlagen) verwendet. Für weitere Hinweise bin ich dankbar!
Grube Baldur
General Blumenthal
Neben meiner Quelle (Graf Bismark) wird diese Fahrmarke eher der Steinkohlen-Zeche General Blumenthal in Recklinghausen zugeschrieben. Sie war ab 1879 in Betrieb, wurde 1992 mit dem Bergwerk Haard zum Bergwerk Blumenthal/Haard zusammengelegt.
Minister Achenbach
Steinkohlen-Zeche Minister Achenbach I/II in Lünen-Brambauer, in Betrieb von 1900 bis 1992. Die Marke ist aus Messing mit umlaufender erhabener Bezeichnung, punzierter und geschwärzter Nummer, zwei Perlrändern vorn und einem Perlrand auf der Rückseite. Breite 39,6 mm, Höhe 35,3 mm, Stärke 1,3 mm.
Grube Nordstern
Zeche Franz Haniel
Zeche Franz Haniel in Bottrop, seit 1952 in Betrieb, wurde als Teil des Verbundbergwerks Prosper-Haniel, am 21. Dezember 2018 geschlossen (letzte Steinkohlezeche Deutschlands). Die Marke besteht aus Aluminium mit erhabener Bezeichnung und punzierter und geschwärzter Nummer, Breite 47,4 mm, Höhe 43,3 mm, Stärke 1,1 mm.
Pattberg Schächte
Auguste Victoria in Hamm
Wilfried Fiedler schreibt dazu: „ Wer zu Anfang der Schicht mit dem ersten Korb einfuhr, konnte Mittags mit dem Ersten Korb wieder ausfahren. Es gab jeden Tag eine andere Farbe“. Danke und Glück Auf.
?? … kommt auch von AV, ohne Zuordnung
Schacht Grimberg
Steinkohlen-Zeche Monopol in Bergkamen, Schacht Grimberg 1/2, in Betrieb 1893-1985 und zuletzt Teil des Bergwerks Ost. Die Marke besteht aus Aluminium mit erhabener Bezeichnung vorne, punzierter und geschwärzter Nummer auf der Rückseite und beidseitigem Perlrand. Sie hat einen Durchmesser von 30,0 mm, eine Stärke von 1,3 mm
Schacht EWALD / Fortsetzung
Schachtanlage Radbod
Ungewöhnlich geformte Fahrmarken von der Schachtanlage Radbod in Hamm-Bockum-Hövel, in Betrieb von 1905-1990. Aluminium-Marke mit punzierten Angaben, hat eine Breite von 29,1 mm, eine Höhe von 33,4 mm, eine Stärke von 1,2 mm
Shamrock
Fahrmarken von der Steinkohlen-Zeche Shamrock in Herne, in Betrieb von 1860-1967. Die Zeche erhielt ihren Namen nach dem irischen Nationalsymbol, dem Kleeblatt (engl. shamrock) und zeigt dieses auch auf der Fahrmarke anstelle eines Namens. Die Marke besteht aus Eisen mit punzierter Zahl und ebensolchem Kleeblatt-Zeichen. Die Fahrmarken mit drei Kleeblättern werden einer früheren Betriebszeit zugeordnet.
...weitere
- G.F.L. Viereckige Fahrmarke Nr. 2503 von der Steinkohlen-Zeche Grube Fürst Leopold in Dorsten, in Betrieb 1913-2001. Die Marke besteht aus Messing mit punzierten und geschwärzten Angaben, hat eine Breite und eine Höhe von je 32,8 mm, eine Stärke von 0,8 mm
- Fr.d.Gr. Fahrmarke Nummer 1604 von der Steinkohlen-Zeche Friedrich der Große in Herne, in Betrieb 1874-1978. Die Marke besteht aus Messing mit punzierten und geschwärzten Angaben, hat eine Breite und eine Höhe von je 33,4 mm, eine Stärke von 0,9 mm
- HOFFNUNGSSCHACHT der Grube Güte Gottes, Silbermine, Sachsen.
Erin
Literatur:
Ortwin Bickhove-Swiderski, Die Grubenmarken des Reviers (sehr viele Abbildungen aus seiner Sammlung) in Numismatisches NachrichtenBlatt (NNB) Ausgabe 8/1998, S. 321.
Ortwin Bickhove-Swiderski, Die Grubenmarken des Reviers (sehr viele Abbildungen), Vestischer Kalender, Recklinghausen, Jg. 70, 1999, S. 202-203. (nach Angaben des Verfassers)
Rammelsberg
3698 A Diese Ausbildungsfahrmarke gehört(e) Klaus-Peter Irmisch (1977 - 1978). Die Fahrmarke mit der Nummer 29 ist ebenfalls vom Erz Bergwerk Rammelsberg
Peissenberg/Bayern
Fahrmarken aus Peißenberg - Bayrischer Pechkohlenbergbau (Die rot lakierten Fahrmarken gehörten der Rettungsstaffel) Reihenfolge v. links: Morgenschicht - Mittagschicht -Spätschicht - Nachtschicht
Martl Schmid aus Hausham schreibt: „Das ist keine Fahrmarke, sondern eine Werkzeugmarke für ein bestimmtes Werkzeug“. Herzlichen Dank und Glück Auf! Karl |
Saarland u.a.
Saarberg
Fahrmarken für Früh - Mittag und Nachtschicht
Luisenthal
Kali und Salz
Anmerkung von Dr.-Ing. Maik Zimmermann: Es sind zwei Marken aus Sondershausen, VEB Kalikombinat Südharz, Werk Glückauf Sondershausen abgebildet. Es wird beschrieben, dass dies Fahrmarken des Glückauf-Schachtes gewesen sein sollen. Es gab keinen Glückauf-Schacht in Sondershausen. Vor meinem Studium an der Bergakadademie Freiberg war ich auf Schacht I (Brügman-Schacht) als Lehrling und Schießhauer mit der Schießnummer 214 im Südfeld tätig. Da es eine 100-er und eine 300-er Nummer ist, stammen sie also aus meiner Zeit. Allerdings waren die Fahrmarken auf Schacht I, V, und VI dreieckig und die Schießmarken der Reviere viereckig. Beide Markenarten waren aus Aluminium. Steiger hatten auf Brügman ein A über der Nummer eingestanzt. Runde Marken aus Bakelit waren Lampenmarken der Lampenstuben auf den Hängebänken und wurden in der gleichen Form als Hakenmarken in der Schwarz- und Weißkaue genutzt. Ebenso als Materialmarken auf Schacht VI. Das GS weist als Herkunft das Werk „Glückauf“ Sondershausen aus und nicht wie beschrieben den Glückauf-Schacht. Ein Schacht ist somit durch die Buchstaben GS nicht klassifizierbar. Es handelt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Lampenmarken die nur im übertägigen Bereich eingesetzt wurden. Ausgesuchte Ersatzteile aus Dietlas wurden ebenfalls mit Marken für den Bestimmungsort ausgehangen. Diese Marken waren aber farblich ausgewiesen. Die Nummern auf dieser Art Marken folgten einem Schlüssel und setzten sich aus Bestimmungsort, Schacht und Revier zusammen und wurden stets wiederverwendet. - Danke und ein herzliches Glückauf!
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Sulzbacher Gruben
Mansfeld u.a.
Die Fahrmarke: „Mansfeld´sche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft – Schacht Hohenthal“ bei Helbra (nach dem Krieg: Hans Seidel Schacht) erzielte bei einer ebay – Versteigerung ein Verkaufsgebot von 120,99 Euro. Dieses Gebot übersteigt den Preis für einige teure französische Fahrmarken.
Französische Jeton / Jeton de France
Tailliette enquête
Kriegsgefangene - Prisonniers de guerre
Etwa eine Million Deutsche befinden sich zwischen 1944 und 1948 in Frankreich in Kriegsgefangenschaft. 50 000 arbeiteten als Kriegsgefangene in Kohlegruben
Houilliere
Übersicht der Gruben in Nordfrankreich.. Trois siècles d´Histoire Exposition
HBNPC - Houilliere Bassin du Nord et pas de Calais
LENS-LIEVIN
Diese Marken werden laut Claude Dryburgh den „service mechanique Atelier centraux“, den zentralen mechanischen Werkstätten zugeordnet. Die Werkstätten sollen hinter den „Großen Büros“ in Lens gelegen haben. An ihrer Stelle befindet sich heute ein Restaurant / Gymnasium. Claude Dryburgh „…derriere les grand bureau de lens. Maintenant c'est un restaurant pour le lyce.“ Merci Claude! André Dieu „on avait les mêmes à Billy et Méricourt, marqué, plutôt pressé HBNPC ;quant au Nom marqué sur ce pion il y en avait à la gare de Billy“. Vieles spricht dafür, dass diese Marken in den mechanischen Werkstätten verschiedener Gruben verwendet wurden. „service mecanique(initial s/m/. dans les les fosses y avais les ateliers et service mecanique“. Merci!
BRUAY
COURRIERES
Unglücke im Bergbau > Courrieres
Viereckige Fahrmarke Nr. 1538 von der Compagnie des Mines de Courrières, Pas-de-Calais, Nordfrankreich, und zwar von Schacht 2 „Auguste Lavaurs“ in Billy-Montygni, in Betrieb 1854-1948. Die Marke besteht aus Messing mit erhabenen Bezeichnungen, punzierten und geschwärzten Nummern und einem beidseitigen Perlrand, hat eine Breite und eine Höhe von je 40,6 mm, eine Stärke von 0,8 mm
HBMPDC
Group d´HENIN - LIÉTARD
Die runde Fahrmarke 608 ist von der Groupe d’Hénin-Liétard, Schacht 2, Departement Pas-de-Calais, Nordfrankreich, einem Teil der Gesellschaft Houillères Bassin du Nord et Pas-De-Calais, entstanden 1946 nach der Verstaatlichung und Zusammenfassung von den 18 Grubengesellschaften des gesamten nördlichen Kohlenbeckens. Die Marke besteht aus Aluminium mit erhabenen Bezeichnungen, punzierten Nummern und einem Perlrand. Sie hat einen Durchmesser von 40,4 mm, eine Stärke von 1,1 mm
FOSSE LOS EN GOHELLE
HBC = Houilliere de Centre
HBL = Houilliere Bassin de Lorraine
Puits Couriot - St. Etienne
L´échange du jeton contre la lampe: Jeton rond, poste du matin; Jeton carré, poste de l´après-midi; Jeton triangulaire, poste de nuit.
Photo Quelle: https://player.slideplayer.fr/11/3415003/#
MDPA = Mine Domanial des Potastes d´Alsace
Jeton de Mines Domaniales de Potasse d’Alsace (staatlichen Kaligruben im Elsass, Departement Haut-Rhine, Frankreich).
HDBDC- Houilleres du Bassin des Cevennes
Mines d´ALBI
Mines de Carmaux
Mines de Decazeville
Belgien (belges)
Charbonnages du Roton-Aulniats
Charbonnage du Roton - Ste. Catherine
Kleine viereckige Fahrmarke Nr. 858 und 639 von der Steinkohlen-Grube Ste. Catherine der Charbonnage du Roton (= Kohlenbergwerk Roton), östlich von Charleroi, Belgien, stillgelegt 1984. Die Marke besteht aus Messing, hat punzierte und geschwärzte Zahlen, erhabenen Text, eine Breite und eine Höhe von je 25,3 mm, eine Stärke von 1,2 mm
Luxembourg und Grenzgebiet zu France
fahrmarken_lux_france.pdf Fahrmarken aus dem Minettebergbau Luxembourg und Frankreich
Niederlande und verschiedene
Anmerkung: Bei der Grube Georg handelt es sich um eine Grube im Kreis Altenkirchen (57610) und nicht im Bereich Salzgitter.
Italien
Fahrmarken von Sardinien sind absolut selten. Wie man mir sagte, soll es nur wenige Bergwerke mit Fahrmarken in Italien geben. Società Mineraria Carbonifera Sarda Storia mineraria della Sardegna |
Polen
Chwalowice Diese Grube wurde am 14.09.1897 unter dem Namen Donnersmarck-Grube eröffnet
Debiensko Untertage …. Übertage
Jastrzebie (Jas Mos Grube - Werkzeugmarke)
Anmerkungen von Milosch Dryjanski: - RATOWNIK bezeichnet einen Mitglied einer Rettungsorganisation, hier Grubenwehr. - die emallierten Marken unten passen mir irgendwie nicht als Fahrmarken, eher als Vermessungsmarken oder ähnliches.
Man hat die alten, kommunistischen Namen der Zechen mittlerweile geändert: - KWK Zawadzki = KWK Paryz (deutsch = Paris) geschlossen 1995
- KWK Dymitrow; 1990 wieder „Centrum“, Ab 1993 durch Fusion mit KWK Szombierki = KWK Centrum-Szombierki und ab 2004 durch Fusion mit KWK Bobrek = KWK Bobrek-Centrum
- Nummerngleicher Satz Fahrmarken Nummer 5322 von der Kopalnia Węgla Kamiennego (= Steinkohlen-Grube) General Zawadzki in Dąbrowa Górnicza nahe Katowice, Woiwodschaft Schlesien, Polen, früher Dombrowa nahe Kattowitz, Oberschlesien. Es handelt sich um den Verbund mehrerer Gruben, von denen die älteste, Grube Reden, bereits seit 1796 existierte. Dieser Verbund führte lange den Namen Paryż (= Paris), General Zawadzki hieß sie nur von 1945-1990, danach bis zur Schließung 1995 wieder Paryż. Die Marken bestehen aus Aluminium mit punziertem und geschwärztem Namen, gefräster und geschwärzter Nummer (Quelle: Hans-Joachim Weinberg)
Hoymgrube : Diese Grube soll bereits seit 1792 bestehen. Nach 1945 wurde sie umbenannt in Ignacy Grube (dann in "ANNA"). 2004 wurden die beiden Bergwerke „Rydultowy“ und KWK „Anna“ zu einer der größten Industrieanlagen in Rydultowy. Die Fahrmarke (31 mm Durchmesser) stammt aus der Zeit vor 1945. |
Grube "1 MAIJA" (1.Mai) errichtet von 1952 bis 1960 hat große Fahrmarken mit einem Durchmesser von 49 mm. Hier die Marke für den Kompressor. Die Marke mit der Nr. 3931 wurde in der Zuständigkeit für die Förderbänder gefahren. Die Kazimierz -Juliusz Grube - bestand ursprünglich aus zwei Gruben. 1884 Kazimierz + 1914 Juliusz wurden 1938 zusammengelegt zu Kazimierz-Juliusz. Die Marke 796 ist für die Fördermaschine.|
Kopalnia Węgla Kamiennego Bolesław Śmiały weitere Informationen Danke Adam! Glück Auf nach Polen! |
Fuchsgrube Weißstein | KLF KWK Krupinski Hauer-Marke | KWK Krupinski Zimmermann-Marke, Suszec | KWK Mystowice - Mystowitz |
Münzen
Cleophas, die Kohlegrube gehörte, wie vielen Gruben in Schlesien, dem Konzern „Georg von Giesches Erben“ und hieß nach dem Krieg, als sie polnisch wurde, Kopalnia Kleofas“. Sie wurde ca. 1840 in Kattowitz gegründet und förderte etwa bis 1990er Jahre unter schwersten Bedingungen Steinkohle. Die Kohleflöze waren mit mehrere Hundert Meter Fließsand bedeckt. Im 19ten Jahrhundert gab es in der Grube ein großes Feuer mit über 100 Todesopfern. Heute stehen nur noch Reste eines Förderturm-Gerüstes.
„Carnals Freude“ war eine Kohlegrube in oberschlesischem Beuthen, Stadtteil Hohenlinde. Sie wurde von den Polen „Radosc Carnala“ genannt. Heute existiert sie nicht mehr. Carnal ist die schlesische Schreibweise des kurländischen Namens Carnall. Rudolf von Carnal war im 19ten Jahrhundert der schlesische Berghauptmann und sehr bekannt. Mehrere Gruben (auch im Ruhrgebiet) nannten ihre Schächte oder Abbaufelder Carnal / Carnall (auch ein Mineral nennt sich Carnallit).
Die „Emmagrube“ ( Steinkohle) wurde in 2-ter Hälfte 19ten Jahrhunderts in Radlin, einem Stadtteil von Loslau ( Heute Wodzislaw) im südlichsten Oberschlesien, fast an der Grenze zu Tschechien, gegründet. Nach dem Krieg wurde sie zu „ Marcel“ umbenannt. Sie fördert bis heute Kohle von ausgezeichneter Qualität.
Niederschlesien. Die Städte da sind viel älter ( z.B. Breslau, Hauptstadt Schesiens) aber die Industrie nicht so bedeutend wie in Oberschlesien.Der Bergbau lieferte bedeutende Mengen Gold (ca. 15-20% des europäischen Goldes vor dem Entdecken Südamerikas kamen aus den fuggerschen Bergwerken in Schlesien), Silber, Blei, Kupfer usw. Steinkohle bester Qualität ( beste Anthrazitkohle) lieferte das Gebiet um Waldenburg. Viele der Gruben/ Hüttenwerke/ Ländereien gehörten da der fürstlichen Familie von Hochberg ( mit ihren Nebenlinien Fürst von Pless usw ). Der Stammsitz war das Schloss Fürstenstein in Waldenburg. Sie verwalteten ihre Bergbauaktivitäten durch ihre Fürstliche Bergbaudirektion in Waldenburg. Heute sind alle diese Gruben geschlossen. In einem Stadtteil von Waldenburg namens Weißstein ( Heute: Bialy Kamien) existierte auch eine uralte Steinkohlegrube „Weißstein“. Sie gehörte der Gemeinde (nicht dem Fürsten) und hatte einen so viel Wasser führenden Erbstollen (den Fuchstollen) dass man ihn sogar schiffbar machte und mit Kähnen die Kohle nach Übertage transportierte. Der Fuchsstollen existiert noch ist aber nur mit schwerem Atemschutz befahrbar (Kohlendioxid). Übriegens: auch in oberschlesichem Hindenburg ( Heute Zabrze) existiert so ein Erbstollen der 14 km lang ist, neben der „Königin Luise - Grube“ austritt und auf einer Teilstrecke mit nachgebauten Kohlekähnen befahren werden kann…
Informationen von Dr. Withold Broda. Danke und Glück Auf!
Spanien
Fábrica de Míeres - Wie oft in Spanien wurde 1844 von einer englischen Finanzgeber in London die Asturiana Mining Company gegründet. Zweck der Gesellschaft waren der Kohlebergbau, eine Kokerei und Gusseisenfabrik (erste private Fabrik in Spanien). Breve historia dé Fábrica de Míeres |
Compañía de Azufre y Cobre de Tharsis - Students of the nineteenth-century metallurgy and mining economy in Spain |
Tschechien
Ukraina
United Kingdom
Pleasley Colliery
Barrow & Bilstorpe
Blaengwrach New Mine
Carl, ein belgischer Freund von mir ist Fotograph. Auf der Suche nach geeigneten Motiven besuchte er 1980 einige Bergwerke in Wales. Er fragte bei verschiedenen Minen wegen einer Einfahrt nach. So auch bei der BLAENGWRACH NEW MINE der South Western Division Area 4. Zunächst hieß es, man müsse in London wegen einer Genehmigung nachfragen. Der Vorstand würde dann in etwa zwei Monaten antworten, wenn er wollte. Im Büro des Geschäftsführers stand ein Mann, der sagte: „Kein Problem, kommen Sie morgen, Sonntag, und ich bringe Sie runter. Am Sonntag kam der Mann, um mich abzuholen und nach unten zu bringen. Carl bemerkte nicht sofort, dass der Mann getrunken hatte. Was er allerdings vor der Einfahrt Übertage nicht bemerkt hatte war, dass sein Begleiter wohl dem Alkohol zugesprochen hatte. Dies hatte allerdings der Fördermaschinist bemerkt, der den Förderkorb die ersten Fuss frei fallend in die Tiefe lies und ihn dann abbremste.
Unten angekommen befand sich mein Freund in einer anderen Welt. Dunkel, nass, windig und kalt. Nach einigen Metern hatte er die Orientierung verloren und bemerkt, dass sein Begleiter volltrunken war. Ob das wohl gut geht fragte er sich. Ein immer stärker werdendes Geräusch näherte sich den beiden. Es waren volle Förderwagen. Sie mussten sich dicht an die, Stollenwand pressen, um nicht von den Wagen erwischt zu werden. Wie sich dann herausstellte befanden sie sich auf der Hauptförderstrecke der Mine. Trotz seines betrunkenen Zustands fand sein Begleiter zurück zum Schacht und sie kehrten zum ersehnten Tageslicht zurück.
Am darauffolgenden Tag bedankte sich mein Bekannter und bekam vom Bergwerksdirektor eine Protektorlampe und eine Fahrmarke (Jeton/Token) der Mine geschenkt, die er heute noch in „Ehren“ hält. Glück auf.