So schützen Sie Ihr Kind vor Gewalt

Eine Veranstaltungsreihe der Elternschaft der Lindenbergschule  Siegen

                                                             Ihre Schule mit Montessori-Zweig in Siegen

Frau Goebel (Schulpfegschaftsvorsitzende) hatte zu zu diesem Thema Eltern, Lehrerinnen und  Hr. Heimann als 

Referent der Polizei Siegen-Wittgenstein eingeladen. Ziel dieser Veranstaltungsreihe im Rahmen des Projekts "Demokratie, Lernen und Leben" an unserer Schule ist es, dass das Miteinander aller an der Erziehung beteiligten zu fördern.
Noch skeptisch? Ein Zitat von Sokrates sorgte für Interesse am Thema: "Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widerspricht den Eltern und tyrannisiert die Lehrer."     
Was ist Gewalt und wie kommt es zu Gewalt, begünstigende Faktoren von Gewalt und der Medieneinfluss wurden dargestellt.  Filmausschnitte veranschaulichten den interessanten Vortrag von Hr. Heimann.

Verhaltenstipps für Eltern:

- Vorbildfunktion

- In den Familien lernen wie Aggressionen und Konflikte

  gewaltfrei gelöst werden können

- fairer und respektvoller Umgang

- gegenseitige Zuneigung und liebevoller Umgang in der Familie

  > Selbstwertgefühl steigern

Fazit: Ein gelungener Informationsabend!  Uns hat es Spaß gemacht!

                                                                                         Herzlichen Dank!

Weitere geplante Projekte der Eltern:

1) Am 7.April 2006 lesen Eltern aus Büchern, die sie in ihrer Kindheit gelesen haben, in den Klassen vor.

2) Gesundheitstag mit Ärzten für die Kinder: "Kinder fragen Ärzte"

3) Für Eltern und Schülerinnen und Schüler: Ernährung und Zahngesundheit

 

Wir sehen uns in der Lindenbergschule.


P.S. Tipp:    

"Demokratie lernen & leben"

  

Handys in der Schule

http://www.medienberatung.nrw.de/fachthema/schule/handys+in+der+schule/

   

Gewaltprävention / Medienzentrum und Kino

http://www.medienzentrum-siegen.de/heupel/kino_04_si/index.htm

   

Gewalt / Schwerpunkt Medien

http://sansiwi.san.hrz.uni-siegen.de/heupel/heupel/verschiedenes/gewalt/index.htm

  

Gewaltprävention bereits im Kindergarten

http://sansiwi.san.hrz.uni-siegen.de/heupel/heupel/verschiedenes/gewalt/kita_gewalt/index.htm

 


Nachgefragt:

Will das Land die Mittel für die Präventionsmaßnahmen der Polizei Siegen-Wittgenstein tatsächlich kürzen?


AKTUELL:

Integration: Wunsch und Wirklichkeit in der Schule

Berlin (dpa) - Unter Polizeibeobachtung hat die Berliner Rütli-Hauptschule am Tag nach dem dramatischen Hilferuf ihrer Lehrer versucht, den Schulalltag weiterzuführen.

Der verzweifelte Brief der Lehrer wegen der eskalierenden Gewalt unter den Schülern hat eine bundesweite Debatte über Wunsch und Wirklichkeit in der deutschen Integrationspolitik ausgelöst. Aber auch die Rolle der Familien der Schüler, die zu mehr als 80 Prozent eingewandert sind, wird zunehmend hinterfragt.

Quelle: 01.04.2006  dpa

Anmerkung:  Wir dürfen nicht so tun als ob dies nur ein Problem der Integration ist.  KH


Der Brief der Lehrer der Rütli-Hauptschule im Berliner Problembezirk Neukölln

Berlin (dpa) - Die Lehrer der Rütli-Hauptschule im Berliner Problembezirk Neukölln haben in einem einstimmig beschlossenen Brief einen Hilferuf an die Schulaufsicht gerichtet. Die Deutsche Presse- Agentur dokumentiert Auszüge aus dem Schreiben vom 28. Februar 2006:

» ... Der Gesamtanteil der Jugendlichen nicht deutscher Herkunft beträgt 83,2 %. ... In unserer Schule gibt es keine/n Mitarbeiter/in aus anderen Kulturkreisen. Wir müssen feststellen, dass die Stimmung in einigen Klassen zurzeit geprägt ist von Aggressivität, Respektlosigkeit und Ignoranz uns Erwachsenen gegenüber. Notwendiges Unterrichtsmaterial wird nur von wenigen Schüler/innen mitgebracht. ... Werden Schüler/innen zur Rede gestellt, schützen sie sich gegenseitig. Täter können in den wenigsten Fällen ermittelt werden. ... In vielen Klassen ist das Verhalten im Unterricht geprägt durch totale Ablehnung des Unterrichtsstoffes und menschenverachtendes Auftreten. Lehrkräfte werden gar nicht wahrgenommen, Gegenstände fliegen zielgerichtet gegen Lehrkräfte durch die Klassen, Anweisungen werden ignoriert. Einige Kollegen/innen gehen nur noch mit dem Handy in bestimmte Klassen, damit sie über Funk Hilfe holen können.

Wir sind ratlos.

Wenn wir uns die Entwicklung unserer Schule ... ansehen, so müssen wir feststellen, dass die Hauptschule am Ende der Sackgasse angekommen ist und es keine Wendemöglichkeit mehr gibt. Welchen Sinn macht es, dass in einer Schule alle Schüler/innen gesammelt werden, die weder von den Eltern noch von der Wirtschaft Perspektiven aufgezeigt bekommen, um ihr Leben sinnvoll gestalten zu können. ...

Die Schüler/innen sind vor allem damit beschäftigt, sich das neueste Handy zu organisieren, ihr Outfit so zu gestalten, dass sie nicht verlacht werden, damit sie dazugehören. Schule ist für sie auch Schauplatz und Machtkampf um Anerkennung.

Der Intensivtäter wird zum Vorbild. Es gibt für sie in der Schule keine positiven Vorbilder. Sie sind unter sich und lernen Jugendliche, die anders leben, gar nicht kennen. Hauptschule isoliert sie, sie fühlen sich ausgesondert und benehmen sich entsprechend.

Deshalb kann jede Hilfe für unsere Schule nur bedeuten, die aktuelle Situation erträglicher zu machen. Perspektivisch muss die Hauptschule in dieser Zusammensetzung aufgelöst werden zu Gunsten einer neuen Schulform mit gänzlich neuer Zusammensetzung. ...

Quelle:   31.03.2006   dpa


Unionsfraktion hält wegen Gewalt an Schulen mehr Lehrer für nötig

Berlin (dpa) - Die Unionsfraktion im Bundestag hält angesichts der Gewalt an einer Berliner Hauptschule mehr Lehrer und kleinere Klassen in Deutschland für notwendig.

Das erklärte Vize-Fraktionschefin Katherina Reiche. Sie will jedoch Hauptschulen generell nicht in Frage stellen. Zuvor waren Rufe nach einer Abschaffung der Hauptschulen laut geworden. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht in besseren Deutschkenntnissen einen Lösungsansatz. Nach dem Hilferuf der Lehrer steht die Rütli-Hauptschule in Berlin unter Polizeischutz.

Quelle: 01.04.2006  dpa


"Hoffnungslosigkeit ist die Ursache für Jugendgewalt"

Landau (dpa) - Armut, schlechte Zukunftsperspektiven und mangelnde gesellschaftliche Integration sind nach Experteneinschätzung die Hauptursachen für Jugendgewalt. »Wir wissen aus Beobachtungen in verschiedenen westlichen Ländern, dass die Gewalt dort größer ist, wo eine relativ hohe Jugendarbeitslosigkeit zu verzeichnen ist.«

Das sagte der Psychologe und Bildungsforscher Prof. Reinhold Jäger am Freitag in einem dpa-Gespräch in Landau. Jugendgewalt sei nicht nur bei Kinder aus Migrantenfamilien zu beobachten. Die Jugendlichen an der in die Schlagzeilen geratenen Rütli-Schule in Berlin-Neukölln sprächen selbst von »Hoffnungslosigkeit« und davon, dass der Staat sie im Stich lasse. »Wir haben in der Bundesrepublik Deutschland ähnlich wie in Frankreich die Integration nicht geschafft«, sagte Jäger. Das beginne mit der Sprache bei jungen Migranten, aber auch mit der Eingliederung in den Arbeitsmarkt.

Die Schulen seien ein Brennpunkt sozialer und gesellschaftlicher Kräfte. Es gehe nicht nur um körperliche Gewalt. »Wir wissen, dass auch an Gymnasien solche Dinge wie Mobbing, Ausgrenzung und Erpressung durchaus vorkommen«, sagte Jäger, der an der Universität Koblenz-Landau lehrt.

Die Politiker seien aufgefordert, das nötige Geld zur Integration von Jugendlichen bereitzustellen. Eine große Bedeutung misst Jäger der frühkindlichen Bildung in Kindergärten zu, die auch von einem hohen Anteil von Migrantenkindern besucht würden. Es sei aber auch nötig, beispielsweise Eltern von Migranten stärker in die Gesellschaft einzubeziehen. »Dazu müssen wir aber auch die Sprache, die Kultur wesentlich mehr aufnehmen, um zu wissen, wo wir mit Hemmnissen zu rechnen haben«, sagte Jäger.

Der Experte forderte ferner eine bessere Ausbildung von Erziehern und Lehrern. »Es kann nicht sein, dass ein ganzes Lehrerkollegium wie in Berlin-Neukölln darüber klagt, dass es seit Jahren ausgelastet, überlastet und ausgepowert ist.«1)

Quelle: 31.03.2006   dpa

1) Anmerkung: Die Situation ist seit Jahren bekannt! Hier nur einige Stichworte: Verantwortungsbewusstsein der Lehrerinnen und Lehrer, gestiegene Arbeitsbelastung, Arbeitszeiterhöhung, Auffangen von gesellschaftlichen Problemen, Verwaltungsaufgaben und Konzeptentwicklungen, ... KH


Ministerin Roswitha Müller-Piepenkötter dankte Bewährungshelfern und lobte die Bemühungen aller Beteiligten

"...Sie zeigen und hier anschaulich, wie eng Kriminalität mit sozialen Problemen und Kompetenzen verbunden ist. Hervorgehoben wird der niedrige Bildungsstatus ......von denen nach der aktuellen Erhebung im Jahr 2005 ein Viertel ohne Bildungsabschluss da stand" Fast 60% seien sogar ohne einen Schulabschluss gewesen, die Hälfte habe mit Schuldenproblemen zu tun gehabt. Und auch die Drogen- und Alkoholabhängigkeit ließ die Ministerin nicht unerwähnt.

Informationen aus Siegener Zeitung 01.04.2006, Seite 3