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Siegerländer Fördergerüst

Die Geschichte des letzen Siegerländer Fördergerüsts

Grube Stahlberg

Von der Charlottenhütte in Siegen gebaut wurde dieses Fördergerüst auf der Grube Stahlberg (Müsen/Siegerland) mit einer elektrischen Trommelfördermaschine am 23.9.1917 in Betrieb genommen. Nachdem die Erzvorkommen mit zunehmender Tiefe abnahmen kam es am 31.3.1931 zur Schließung der Grube Stahlberg.


Grube Huth

Ab 1936 wurde die Rohspataufbereitung in Müsen abgebaut und auf der Grube Lohmannsfeld/Große Burg in Altenseelbach/Neunkirchen/Siegerland wieder errichtet. Das Fördergerüst und die Hängebank wurden ebenfals abgebrochen 1938 in Hamm/Sieg auf der Grube Huth wieder aufgebaut.


Chevalement de Saint-Claire-de-Halouze

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Fördergerüst im Rahmen der Reparationsleistungen in Hamm demontiert und als „Chevalement (Förderturm) de Saint-Claire-de-Halouze“ wieder errichtet. Die Erzförderung betrug 1960 ca. 400 000 to und erhöhte sich bis zur Schließung der Grube auf 500 000 to Eisenerz 1978.


Mine de Fer de Saint-Claire-de-Halouze

Die Grube von Saint-Claire-de-Halouze ist heute ein Teil eines ausgezeichneten Wanderwegs in Gebiet von Dompierre, südlich von Caen, in der Normandie. Die einzelnen Stationen können erwandert, mit dem Rad enteckt oder teilweise per PKW angefahren werden. Hinweistafeln vermitteln einen Einblick in die Arbeit der Bergarbeiter, Erzaufbereiter und Schmiede. Entdecken auch sie die Welt des Bergbaus und der Eisenverarbeitung.

Les Fours de la Bocagerie

In der Nähe der Mine befinden sich Bocagerie-Öfen (Röstöfen) die das Erz für die Hochöfen im Nordfrankreich vorbereiteten. Durch die Röstung wurden Nichteisenverbindungen, Schwefel und Wasser dem Erz entfernt. Das Erz verlor etwa 20% seines Gewichts, was die Transportkosten reduzierte. Eisencarbonat (40% Fe) wurde in Eisenoxid (50 % Fe) umgewandelt. Bis heute ist die Stahlkonstruktion erhalten geblieben.

Model im Maison de Fer — Luftbild – heute


La Maison de Fer

Der Verein „Association le Savoir & le Fer“ (www.lesavoiretlefer.fr) betreut das Maison de Fer (Museum) in Dompierre und einen mit Informationstafeln ausgestatteten Eisen-Wanderweg „Circuit de la mine“.


La Cité de la Mine


Calcination de la Haie

Zwischen Cité de la Mine und Butte Rouge mitten in der Landschaft gelegen - eine Röstofenanlage


Les Fours de la Butte Rouge

Die Röstöfen wurden 1901 gebaut und waren die ersten Röst-Öfen, die in der Basse-Normandie gebaut wurden. Die Röstung des Erzes verlor das Erz Verunreinigungen und Wasser. Dadurch „erhöhte“ sich der Eisengehalt des Erzes von 37% auf 48%. Dieser Vorgang dauerte etwa dreißig Stunden. Der Standort des Butte Rouge wurde wegen seiner Neigung gewählt um drei Arbeitsebenen zu erhalten, die für den Betrieb der Öfen notwendig waren: Entleerung der Roherzwagen oben, Röstung in den Öfen, Abladen des calzinierten Erzes am Boden und Beladung abfahrt Wagen. Die Öfen waren bis 1938 in Funktion. Heute werden zwei Ziegelöfen vom Verein l'association „Le savoir et le fer“ restauriert. siehe auch: http://www.chantony.fr/patrimoine_et_histoire/61_forges_mines_de_fer_ornais.html

Die Größe dieser Anlage ist in Europa einmalig! Phantastisch! Fantastique!

La Forge de Varenne

Les trois cheminées de l'affinerie - Die drei Schornsteine der Raffinerie wurden im siebzehnten Jahrhundert aus Granit und Sandstein gebaut und sind bis zu 9 Meter hoch. Das gewonnene Roheisen (Gußstangen aus dem dem Hochofen) wurde von Schmieden zu einem Fuchs (Ball) geschmiedet, immer wieder erhitzt um es von Kohlenstoff zu befreien. Das gewonnene reine Eisen erhielt anschließend seine Form (Flacheisen, Eisen mit quadratischem Querschnitt, Stäbe, etc.)

Quellen und Anmerkungen

Versteckt im Wald von Halouze befindet sich ein Siegerländer Fördergerüst. Dies wäre ohne das montanhistorische Interesse und die Recherche von Hans-Joachim Gleichmann nie entdeckt worden. Vielen Dank und ein herzliches Glück Auf!

Gleichmann, Hans-Joachim: Ein Siegerländer Fördergerüst wird wiederentdeckt, Der Anschnitt 69, 2017, Seite 27 - 38

Stötzel, Norbert: Der letzte seiner Art, Siegener Zeitung, 20.05.2018, Seite 41

Assoziation le Savoir et le Fer, Saint-Claire-de-Halouze: Une Mine de fer en Normandie, Dompierre 2009

Patrimoine Normand le Magazin: Patrimoine Industriel, Saint-Claire-de-Halouze, Nr. 104, Seite 34 - 39

Information pratiques: Assoziation le Savoir et le Fer 61700 Dompierre www.lasavoiretlefer.fr

Expo Le chevalement de Saint-Claire-de-Halouze du Siegerland Allemand au Bocage Ornais

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