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Siegerländer Bergleute in Tsumeb

Geheimnisse in einer Ziggarenkiste mit der Aufschrift „Mineralien aus Tsumeb“ machen neugierig. Im inneren befinden sich Streichholzschachteln mit Mineralien. Die Kupfer-, Blei- und Zinklagerstätte Tsumeb gehört zu den berühmtesten Mineralfundstellen der Welt.

Die Mine

Die Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft (OMEG),1900 in Berlin gegründet, war mit dem Bau der Otavi-Bahn und der Kupferförderung- und verhüttung in Südwestafrika beauftragt. Der Abbau in der Mine begann 1907. Anfang Januar 1910 trafen elf Siegerländer Bergleute in Tsumeb ein. Aus Herdorf August Mockenhaupt, Josef Schmidt, Albert Helmert, Emil Sandert, Johann Jörg, August Euteneuer, Wilhelm Böcher, Louis Molzberger und der Steiger Wilhelm Örter. Aus Neunkirchen kam Fritz Weber und Ernst Krumm aus Schutzbach. Sie unterstanden alle dem Obersteiger Lang aus Niederscheld im Dillkreis, Hessen. 1911 waren es bereits 35 Bergleute und 1913 60 Bergleute aus dem Siegerland.

Herdorfer Bergleute fuhren am 6. Januar 1910 erstmals in die Mine Tsumeb ein. Sie fuhren, wann immer es ging, Sonderschichten. Dabei kamen viele auf Löhne um die 700 Mark im Monat. Gegenüber den 90 bis 140 Mark in der Heimat. Ein sehr hoher Lohn, obwohl in Tsumeb auch viel Geld für Unterkunft und Verpflegung zu bezahlen war. Von diesem Geld musste auch die Schifffahrt von Hamburg nach Swakopmund bezahlt werden. Dennoch fand manches Goldstück den Weg zu den Familien in der Heimat.

Hauptschacht Tsumeb 1911 Lage Namibia / Tsumeb


Tsumeb – Minenanlagen 1911
v.l.n.r. Steiger Peter Reckers, Buschmann Jakob,Quelle: https://dna.nust.na/mining/target19.html (20.05.1925)
Alois Quast aus Herdorf, Herrerobursche
(auf der Rückseite der Fotographie)


Quelle: https://www.mineralienatlas.de/VIEWmaxFULL.php?param=1289082072Quelle: https://www.mineralienatlas.de/VIEWmaxFULL.php?param=1289081944
Anmerkung: Diese Bilder befanden sich bei den Fotografien von 1911 – ohne Beschriftung

Pfingsten 1911

Im Busch bei der Otjozoigati-Mine Otjiwarongo ? Otjozondjupa, ungesichert nicht deutlich lesbar, v.l.n.r. Wilhelm Hain aus Oberscheld im Dillkreis, Wilhelm Oerter aus Herdorf, Storverwalter und Frau Emil Oerter (Herdorf), Louis Molzberger (Herdorf)
Herero Werfe. v.l.n.r. im Vordergrund: Emil Oerter (Herdorf), Wilhelm Hain (Oberscheld), Louis Molzberger (Herdorf), Wilhelm Oerter (Herdorf), Frau Hirsch, Herr Hirsch.
Rast an Wasserfällen, Pfingsten 1911
Affenbrotbaum im Norden des Schutzgebietes (E. Just, Tsumeb, Deutsch-Süd-West-Afrika)

Photos in die Heimat

Wilhelm Oerter aus Herdorf (links) und Emil Oerter (rechts) schickten diesen Pfingstgruß 1911 in die Heimat.
V.l.n.r.: Hermann Fuchs der Schreiber der Postkarte, Albert Kipping, Wilhelm Werthenbach, Simon Zöller, Karl Jungbluth (sitzend), Emil Helmert und Hermann Panthel. Oben v. l. Karl Dapprich und Steiger Wilhelm Oerter.
1912 schrieb der Herdorfer Bergmann Hermann Fuchs in Tsumeb im Norden des damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, seinem Freund Franz Ermert „Wünsche Dir ein fröhliches neues Jahr, H.Fuchs,Tsumeb“. Abgestempelt ist die Karte am 9. Dezember, 1912 in Tsumeb und da die Post natürlich mit dem Schiff verschickt wurde, tat man gut daran, die Postsendungen möglichst frühzeitig auf den Weg zu schicken. Auf der Karte ist eine Gruppe Kinder zu sehen, die ein Schild mit dem Gruß halten. D.S.W.A. war die offizielle Bezeichnung für Deutsch-Südwestafrika.

Im Jahre 1913 arbeiteten rund 60 Bergleute aus dem Westerwald und dem Siegerland in Tsumeb, wo hochwertiges Kupfererz abgebaut wurde. Der sogenannte „Grüne Hügel“ - wie die Eingeborenen die Kupferlagerstätte nannten - gab auch wertvolle und seltene Mineralien her, wie Gitterblei, Dioptase, Azurite, Smithsonite und Malachite. Sie zieren auch heute noch jede größere Mineraliensammlung. Die Bergleute des Jahres 1913 hätten sich freilich nicht träumen lassen, dass sie nur eineinhalb Jahre später, nach Ausbruch des ersten Weltkrieges, samt und sonders interniert oder des Landes verwiesen wurden.

Quelle Allgemeine Zeitung, Namibia: https://www.az.com.na/ und https://www.az.com.na/gesellschaft/neujahr-vor-100-jahren-in-deutsch-sdwestafrika.161764.php


O.M.E.G.

Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft (OMEG)

Friedrich – Wilhelm Schacht und Mine Foreman´s Offive , Tsumeb 27:01:1926 Quelle: https://dna.nust.na/mining/target20.html

Die Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft (OMEG) wurde, maßgeblich auf das Betreiben von Dr. Julius Scharlach, Gründer der South West Africa Company, im Jahr 1900 in Berlin gegründet. Eigentümer war ein Konsortium von Banken, Unternehmern und Dr. Julius Scharlach selbst. Aufgabe der Gesellschaft war es, im Auftrag der South West Africa Company, eine Eisenbahn in Deutsch-Südwestafrika zu realisieren, die die Hafenstadt Swakopmund mit der Minenstadt Tsumeb im Norden der deutschen Kolonie, verbinden und das dort zu fördernde Kupfererz verhütten und das Rohkupfer zur Verschiffung abtransportieren sollte. Die Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft (OMEG) ging 1904 zur weiteren Mittelbeschaffung an die Londoner Börse und stellte den Bau der sogenannten Otavi-Bahn, die Swakopmund mit Tsumeb über eine Länge von 567 km verband, im März 1906 fertig. Die Strecke ging am 12.11.1906, unter der Leitung der OMEG, in Betrieb. Die Gesellschaft betrieb auch eine von der Otavi-Bahn abzweigende Strecke (Otavi-Grootfontein) die 1908 fertiggestellt wurde. Nach der Verstaatlichung der Strecke unterhielt sie, nun als Pächterin, weiterhin den Betrieb. Die Gesellschaft organisierte den vollständigen Ablauf des Minenbetriebs in Groß-Otavi, Klein- Otavi, Guchab und Tsumeb, organisierte die Anwerbung von Bergleuten in Deutschland und einheimischer Hilfskräfte und, neben dem kontinuierlichen technischen Ausbau der Kupfermine, auch den sämtlicher Anlagen zur Versorgung und Unterbringung der Mitarbeiter. Nach 1919, unter der Mandatsverwaltung Südafrikas, setzte die Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft (OMEG) ihre Tätigkeit fort, verlor aber, nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, ihre Anlagen, Grundstücke und Gebäude in Südwestafrika durch Beschlagnahmung. Ihr letzter Direktor war Gustav Adolf Schatz, der 1947, als die beschlagnahmten Sachwerte entschädigungslos verkauft wurden, in den Ruhestand ging. Die Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft (OMEG) existierte bis 1976 unter ihrem ursprünglichen Namen und ist seitdem, unter wechselnden Namen und Beteiligungen, im internationalen Geschäft mit mineralischen Rohstoffen tätig.

Quelle: https://www.namibiana.de/namibia-information/who-is-who/organisationen/infos-zur-organisation/otavi-minen-und-eisenbahn-gesellschaft-omeg.html


O.M.E.G. - Karbidlampe

Friemann&Wolf

Karbidlampe Typ 850 gekennzeichnet mit O.M.E.G.-Schild (Besitzkennzeichnung)

F. Hermann Hesse

Metallwarenfabrik, Nürnberg, um 1925


Mineralien

Gediegenes KupferMimesitMalachit–Azurit–Weissblei
Malachit – Azurit – WeissbleiMalachitAzurit
TarnowitTarnowitGrüner Zinkspat (Smithsonite)
MalachitDioptaseCu-Phyrit-Malachit

Mineralien-Name laut Schachtelbeschriftung

Froschlampe

In Tsumeb wurde ein typisches Schild einer Froschlampe von Wilhelm Seippel gefunden. Es liegt nahe, dass das Schild zu einer mitgebrachten Lampe eines Bergmanns gehörte. Fehlerhafte Quelle und Text:www.numisbids.com : KOLONIEN, Deutsch-Südwestafrika; Messingmarke Glück-Auf, Tsumeb. 2fach gelocht. Vermutl.Arbeitermarke der O.M.E.G., gefunden zusammen mit anderen Marken aus Tsumeb, selten, ss , Quelle: https://www.numisbids.com/n.php?search=sud&p=sale&sid=557

weitere Informationen


Überfahrt mit der Hamburg - Amerika - Line

Überfahrt der Herdorfer Bergleute nach Tsumeb


Postkarte INLAND um einen Hut zu bestellen



Zahlungsmittel - Deutsch-Südwest-Afrika sind heute „fast“ nicht mehr zu finden. Miltärgeld, Erkennungsmarken der OMEG, Wertmarken für Hotels, Hafengebiet, selbst Hundemarken sind noch aufzutreiben. Während des Ersten Weltkrieges prägte die Mine ein Notgeld aus Kupfer, das später wieder eingeschmolzen wurde (leider!) Ich suche weiterhin nach Notgeld und Informationen. Vielen Dank! E-Mail


Vielleicht wurde mit ähnlichem Geld oder Papiergeld wie in Deutsch-Ostafrika bezahlt.



Bilder heute

Vielen Dank für die Bilder von Angelika, Martin und Wolfram!

Ultima Ratio Regis/ Das letzte Mittel des Königs - Vitrine mit Gegenständen aus dem Siegerland
Siegerländer Knappenuniform aus Herdorf - Miner´s formal Dress


Photos 2017 von Eugene Ograbek Mines de Namibie: Uis et Tsumeb La petite ville d'Uis est située en Namibie dans la région du Damaraland ; elle abrite un important gisement d'étain découvert en 1911 par le Dr Paul de la German Colonial Gesellschaft. L'étain est contenu dans une veine de pegmatite qui est probablement la plus importante au monde, mais avec une faible teneur. Le gisement fut d'abord exploité à ciel ouvert par la Namib Tin Mines Ltd., puis en 1938, la mine fut achetée par l'allemand Krupp. En 1958, la compagnie Imkor Tin Ltd. racheta la mine et installa une usine de traitement d'une capacité de 35 tonnes de minerai par heure. En 1966, l'usine fut agrandie pour porter sa capacité à 100 tonnes par heure. Au début de l'année 1980, l'usine est une nouvelle fois agrandie portant sa capacité de traitement à 140 tonnes par heure, 24h sur 24, 7 jours sur 7. La production de 'concentré' à 64% d'étain (cassitérite : oxyde d'étain) était alors de l'ordre de 100 à 120 tonnes par mois. La mine ferma en novembre 1990 avec des conséquences dramatiques pour les habitants de la région. En 1994 un petit projet d'exploitation fut lancé avec l'aide du Sweden Raw Materials Group ; une usine fut construite avec une production de 2 à 3 kg de minerai d'étain par heure. Le site de Tsumeb, localisé dans les Monts Ottavi au nord-est de la Namibie, est mondialement connu pour son tube sub-vertical fortement minéralisé qui a conduit à sa fondation. Le minerai est polymétallique et contient du cuivre, du plomb, de l'argent, de l'or, de l'arsenic, du zinc, du cadmium et du germanium ; de nombreux autres métaux sont aussi présents en quantité plus faible. La teneur moyenne du minerai est de 10% de plomb, 4.3% de cuivre, 3.5% de zinc, 100 ppm d'argent et 50 ppm de germanium. Le gisement était déjà connu depuis très longtemps des Bushmens et ne fut exploité industriellement qu'à partir de 1905, d'abord à ciel ouvert, puis par des travaux souterrains dès 1909. Deux puits furent foncés : le puits 1 et le puits De Wet dont la profondeur dépasse 1000 m ; les 2 chevalements sont encore visibles aujourd'hui. La mine appartint d'abord à la compagnie OMEG (Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft) et plus tard à la TCL (Tsumeb Corporation Limited). Pour des raisons de rentabilité (épuisement des réserves et augmentation des coûts d'exploitation) comme souvent, la mine fut fermée en juin 1996. Entre 1905 et 1996, elle a produit environ 30 million de tonnes de minerai, soit après traitement, 1.7 Mt de cuivre, 2.8 Mt de plomb, 0.9 Mt de zinc, ainsi que 80 t de germanium. A noter pour les collectionneurs que 246 minéraux différents furent découvert à Tsusmeb, dont 56 spécifiques à cette mine. A 24 km de Tsumeb, l'étonnant lac Otjikoto fut utilisé comme source d'eau pour les mines, on peut encore y voir une ancienne machine à vapeur. La mine d'étain d'Uis

Minen in Namibia: Uis und tsumeb Die kleine Stadt befindet sich in Namibia in der Region Damaraland. Sie beherbergt eine große Lagerstätte, das 1911 von Dr. Paul der German Colonial Gesellschaft entdeckt wurde. Zinn ist in einer Ader, die wahrscheinlich die größte der Welt ist, aber mit einem niedrigen Gehalt. Die Lagerstätte wurde zunächst von der Namib Tin Minen Ltd. betrieben, und 1938 wurde sie von Krupp gekauft. Im Jahr 1958, die Firma Imkor Tin Ltd. kaufte sie und machte sie zu einer Fabrik mit einer Kapazität von 35 Tonnen Erz pro Stunde. 1966 wurde das Werk vergrößert, um seine Kapazität auf 100 Tonnen pro Stunde zu erhöhen. Zu Beginn des Jahres 1980 wurde die Anlage erneut vergrößert, um 140 Tonnen pro Stunde, 24 Stunden auf 24, 7 Tage auf 7. 64 % Zinn (Cassiterit: Oxid) lag bei 100 bis 120 Tonnen im Monat. Die Mine schloss im November 1990 mit dramatischen Folgen für die Menschen in der Region. Im Jahr 1994 wurde ein kleines Projekt mit Hilfe der Sweden Raw Materials Group gestartet; eine Anlage wurde mit einer Produktion von 2 bis 3 kg von pro Stunde gebaut. Die Website-Website, die in den Berge-Bergen im Nordosten von Namibia lokalisiert ist, ist weltweit bekannt für ihre stark Mineralisierter Tube, die zu ihrer Stiftung geführt hat. Das Erz ist Regierung und enthält Kupfer, Blei, Silber, Gold, Arsen, Zink, Cadmium und germanium; viele andere Metalle sind auch in geringer Menge vorhanden. Der durchschnittliche Gehalt mit beträgt 10 % Blei, 4.3 % Kupfer, 3.5 % Zink, 100 PPM Silber und 50 ppm Germanium. Die Lagerstätte war bereits seit langem bekannt und wurde erst ab 1905, zunächst im Tagebau und dann durch unterirdische Arbeiten ab 1909. Zwei Schächte mit einer Tiefe von mehr als 1000 m ist; die Nutzung ist heute noch sichtbar. Die Zeche gehörte zuerst an die Firma Omeg (Otavi Minen-und Eisenbahn-Gesellschaft) und später an die Tcl (Tsumeb Corporation limited). Aus Gründen der Rentabilität (Erschöpfung der Reserven und Erhöhung der Betriebskosten) wurde das Bergwerk im Juni 1996 und Ende 1996 geschlossen und hat etwa 30 Millionen Tonnen Erz produziert. Die Aufbereitung brachte 1.7 mt Kupfer, 2.8 mt Blei, 0.9 mt Zink und 80 t Germanium. Bemerkenswert ist, dass 246 verschiedene Mineralien in Tsusmeb entdeckt wurden, davon 56 in dieser Mine. 24 km von Tsumeb entfernt, wurde der erstaunliche See otjikoto als Quelle für die Minen verwendet, und man kann dort noch eine alte Maschine sehen. Google Übersetzung!

Eugene Ograbek MERCI!


Völkermord

Bevor die Siegerländer Bergleute kamen:

Durch geschenkte Materialien aus Tsumeb, alte Photos, Quellen und Kontakte bin ich auf die dunklen Seiten der Kolonialzeit gestoßen. In unserem kollektiven Gedächtnis hat die Kolonialzeit relativ wenig Erinnerungen hinterlassen. Zumindest das unrühmlichste Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte scheint in den letzten Jahren aber im öffentlichen Bewusstsein angekommen zu sein: Zwischen 1904 und 1908 schlugen deutsche Truppen im heutigen Namibia Aufstände der Herero und der Nama nieder. Insgesamt wurden 65 000 Herero und 10 000 Nama getötet; damit wurden über 80 Prozent der Herero und rund die Hälfte der Nama getötet. «Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muss», schrieb der deutsche Generalleutnant Lothar von Trotha über die Herero.

Der deutsche Aussenminister Heiko Maas zeigte sich «froh und dankbar» darüber, dass es gelungen sei, mit Namibia «eine Einigung über einen gemeinsamen Umgang mit dem dunkelsten Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte zu erzielen», äusserte sich die namibische Seite zurückhaltender: Dass Berlin anerkenne, dass ein Völkermord begangen worden sei, sei «der erste Schritt in die richtige Richtung», erklärte ein Sprecher des namibischen Präsidenten Hage Geingob.

Aus den Reihen der namibischen Opposition klang das anders. Dort meinen manche, dass es besser wäre, anstatt Geld an die namibische Regierung zu überweisen, solle Deutschland lieber Reparationen an die Nachkommen der Opfer zahlen (finden manche zeitlich etwas verspätet). Eine Abgeordnete der grössten Oppositionspartei bezeichnete die Einigung gar als Beleidigung für Namibia. Der Oppositionsführer Mike Kavekotora warf der eigenen Regierung vor, Vertreter der Herero und der Nama von den Verhandlungen ausgeschlossen und kein gutes Ergebnis erzielt zu haben.

Es dauerte 113 Jahre bis eine deutsche Regierung den Vökermord in ehemals Deutsch-Südwestarika anerkennt. Etwas spät und für die meisten nicht mehr präsesent. Ob es hier wirklich um Versöhnungsprozesse geht oder nur um´s Geld, lasse ich offen.

Anmerkung: Die Namibische Regierung versucht die eigene geschichtliche Identität „auszubauen“. Immer mehr Straßennamen, Denkmäler, Hinweistafeln, etc. der „Deutschen“ verschwinden aus dem öffentlichen Raum. Anstelle diese historischen Gegenstände als Teil einer Erinnerungskultur zu begreifen wird hier, wie auch bei uns (Hindenburgstraße, Bismarkstaße, …), historisch Wertvolles „entsorgt“.


Literatur

Fait, Judit: Tsumeb 1900 - 2015, Namibias industriekulturelles Erbe, Tsumeb Museum 2017, 146 Seiten

Fait, Judit: Kupfer, Kolonialismus, Kapital, Das Bergwerk Tsumeb, Namibia, 2019, 207 Seiten

Gebhard, Georg: Tsumeb eine deutsch-aftikanische Geschichte, Reichshof 1991, 239 Seiten


siegerlaender_bergleute_in_tsumeb.txt · Zuletzt geändert: 2023/04/07 17:56 von heupel