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TENDER - Lampe

Aufgrund der eingeschlagenen Buchstaben „TENDER“ war ich von einer „unbekannten Herstellerfirma“ ausgegangen. Wer schlägt denn auf einer Karbidlampe den Namen TENDER ein und hängt diese Lampe auf einen Tender (Vorratsbehälter von Dampflokomotiven). Auf einem Tender macht diese Lampe eigentlich keinen Sinn, da der Fahrtwind der Lokomotive zu stark ist, damit eine Karbidlampe ohne Schutz weiter brennt. Für die Not-Beleuchtung bei nicht fahrendem Zug wäre eine Karbidlampe denkbar. Auf den Lokomotiven befanden sich ab 1950 eine „Hocke“ (flache Petroleumlampe mit Docht) und sogenannte „Dunkelfeinde“ zur Beleuchtung der Manumeter. Heute würden wir Teelichter dazu sagen.


Nach dem Kontakt mit Claude E., Jacques A., Hans-Joachim W. und einigen Eisenbahnexperten ergibt sich folgendes Bild: Grubenlampen / Karbidlampen fanden Verwendung den Eisenbahnverwaltungen. Bei der Deutschen Bundesbahn beispielsweise wurden auf den Dampflokomotiven Grubenlampen der Firma Seippel als Notbeleuchtung mitgeführt. Ebenfalls gab es Grubenlampen in der Betriebsschlosserei.

Diese „TENDER“-Lampen wurden in Kleinserien von Eisenbahn- oder Wartungswerkstätten während des 2. Weltkrieges für die S.N.C.F. (Compagnie des Chemins de fer Français) gebaut, als die bekannten Hersteller ARRAS, SWAG, .. Lieferschwierigkeiten hatten. Wassertank und Karbidbehälter bestehen jeweils aus gerollten Blechen, die Nähte dürften umgefalzt und anschließend verlötet sein. Bauelemente (Einfülltrichter) von Wasserflaschen, Öl- und Benzinbehältern wurden verwendet. Die Verschlussschraube findet sich auch auf Lampen und Laternen der Eisenbahn.



TENDER ist die Bezeichnung für einen Vorratsbehälter von Lokomotiven (Kohle, Wasser) und für verschiedene Schiffstypen.


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