Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


grubenlampen:froschlampen

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Froschlampen - frog lamps

Geschichte der Grubenlampe ….Überblick

Die Bezeichnung Froschlampe soll ägyptischen Ursprung haben (Symbol der Auferstehung). Von oben betrachtet ähnelt die Froschlampe dem Umriss eines Frosches oder einer Kröte. Hinzu kommt das im Siegerland der Begriff „Hocke“ (Name für Frosch und Kröte) für diese Lampenform verwendet wird. Die zunächst offenen und geschlossenen Tonlampen wurden wegen deren Zerbrechlichkeit im Bergbau durch offene Eisen(schalen)-Lampen = offene Froschlampen (Unschlitt/Fettschalen) und anschließend geschlossene Froschlampen (Rüböl) ersetzt.


Einige Bilder der Dortmunder Grubenlampenbörse



Froschlampe aus Silber

Solche kostbaren Lampen wurde zu besonderen Anlässen verschenkt, um sich die „Gunst“ des Beschenkten zu sichern (Annahme). Von der Bauart her ist sie den „Hessischen Fröschen“ zuzuordnen. Es konnte zwar noch nicht geklärt werden wo diese Lampe um 1740 gebaut wurde, aber vielleicht hat jemand einen Hinweis.



Literatur


Frosch aus dem Silberbergbau

Die aufwendige Konstruktion aus Messing, die Verzierungen und Gravuren deuten auf die Nutzung durch einen höhergestellten Bergbeamten hin. Diese benutzten eisenfreie Lampen.

Die Gesamtkonstruktion, die Anordnung der Dochttülle zur besseren Ablesung bei Kompass und Theodolit und Aufhängung, können mit den Tätigkeiten eines Markscheiders in Verbindung gebracht werden. Zusätzlich war es natürlich auch möglich die Lampe in der Steigerstube an der Wand zu fixieren. Die Lampe wurde gefahren, was die Abnutzungsspuren der Trageösen zeigen. Die Mondsichel spricht für den Silberbergbau in Schwaz/Tirol.

Beim Bleiberger Halbmond konnte man den Lampenbügel abnehmen und die Lampe dann an einer Lasche am Hut befestigen.

Es läuft eine Anfrage im Bergbaumuseum Schwaz nach der Namensliste / Markscheider mit den Initialen F.P. (Prof. F. Purtscheller ist naheliegend, lebte aber allerdings etwas später).


Froschlampe mit Verstellmöglichkeit

Geschlossene Froschlampe mit aufgelötetem Schiebeverschluss aus Messingblech. Tragbügel um 90 Grad abgewinkelt mit senkrechtstehender Ausformung. An einer ebenfalls rechteckigen Öse, die an dem Tragbügel festgeschraubt werden kann, ist der Traghaken befestigt.

„Durch das Verschieben der Öse hat man die Möglichkeit die Lampe waagrecht zu betreiben (der Ölverbrauch ist dabei nicht ausschlaggebend, der verändert die Lage der Lampe nicht) Allerdings hat man damit die Möglichkeit den zur Neige gehenden Öl Vorrat durch verstellen des Schwerpunktes nach vor zu leiten und die Lampe brennt dadurch zum Schluss etwas heller und länger da sie dadurch mehr Öl bekommt. Es wird der Öl Vorrat bis zum letzten Tropfen genutzt“ (Walter Schöngrundner).

Herkunft: Schwaz / Tirol, die Lampe wurde von Albert Michel (+) in den 80er Jahren in Schwaz gekauft.

Hersteller: Bauform ursprünglich: K. u. K., Transsilvanien (Rumänien) , Siebenbürgen, Slowakei.

Alter: nach 1880

Quellen: Grubenlampen info 2007, Seite 30 und Walter Schöngrundner, u.a.: Pius Pirringer, Seite 374

Kommentar von Gerd Mengelers: Eine baugleiche Lampe war in der Altstadt von Hall in Tirol in einem Schaukasten ausgestellt, der auf das Bergbaumuseum in der Stadt hinwies. Fand ich schon eine spannende Konstruktion!


Harzer Frosch offen


Harzer Frosch geschlossen

Geschlossene Harzer Froschlampe aus Eisen, datiert 1883 (letzte Ziffer etwas unsicher). Die Lampe hat wie üblich einen in einem Griffloch eingesteckten und mit Schraube fixierten Bügel, Haken aus starkem Vierkanteisen, Schraubverschluss mit kugelförmiger Handhabe und eine große messingbelegte Kopfplatte mit gewellter Oberseite, den Initialen des Vorbesitzers über Schlägel & Eisen und Jahreszahl. Die Lampe hat eine Länge von 16,5 cm, eine Breite von 10,3 cm, eine Höhe von 2,9 cm (Lampentopf) bzw. 12,9 cm (bis Oberkante Kopfplatte)


Harzer Frosch geschlossen

Geschlossene Froschlampe mit aufgelötetem Schiebeverschluss aus Messingblech.


Historische Harzer Grubenlichter - Entwicklung der tragbaren Grubenbeleuchtung im Harzer Bergbau vom Spätmittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts von Hartwig Büttner und Heinfried Spier. Aus dem Inhalt - Begriffsdefinitionen - Entwicklungs- und Kulturgeschichte - Typologie und zeitliche Einordnung - Herstellung und Verbreitung• Detaillierte Beschreibung der Einzelkomponenten - Ehrenlampen mit vollständigen Verleihungslisten - Modifikationen und Umbauten - Ein- und Auswanderer - Gedanken zum Sammeln und Bewahren - Historische Hintergründe ISBN 978-3-00-067765-6 Preis: 39,90 € (bei Versand in DE* + 4,90 €) *Preise für Auslandsversand bitte erfragen - Weitere Info auf der Webseite: https://www.edition-lichtwerk.de

Saarländer Frosch

Saarländer Frosch mit Schwenkverschluss und kupferbelegtem Schild.


Schweizer Frosch

Geschlossener Frosch mit ungewöhnlicher Form.


Siebenbürger Frosch

Froschlampe für Öl-Brand mit Messinglot gelötet aus Frauenbach/Groß-Neustadt in Siebenbürgen um 1880. Photos von Walter Schöngrundner.


Geschichte der Grubenlampe

grubenlampen/froschlampen.1653419983.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/05/24 21:19 von heupel