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grubenlampen:friemann_wolf

Friemann&Wolf

Wolf Patent 1888

Eine frühe Benzin-Sicherheitslampe von Friemann & Wolf, Zwickau. Gelöteter Topf mit Fußring aus Messing, obere Luftzufuhr, einfacher Drahtkorb, beidseitig sperrendem Blattfeder-Magnetverschluss mit Neusilber-Deckschild und Punze „Patent C. Wolf“, rotierender Schlagzünder. Der Topf und das Oberteil haben die gleiche Produktionsnummer. Die Lampe hat eine Höhe von 23,6 cm, einen Durchmesser von 9,1 cm am Boden. Photos: H.-J. Weinberg


Patent C. Wolf

Benzin Sicherheitslampe in Eisen-/ Messingausführung Modell 1893 mit Tempergusstopf


Grubenlampe von der Firma Kubala & Comp. aus Hrusov (Hruschau) bei Ostrava (Ostrau) in Mährisch Ostrau heute Tschechien. Reibzündvorrichtung von Friemann & Wolf Zwickau mit Feder und Zugknopf Modell 1893. Aachener Verschluss mit Befestigung am Topf. Der Topfboden ist aus Eisen, Öse und Befestigungsdraht aus Kupfer, das Übrige aus Messing


Wolf´s Paraffinstreifen-Reibzünder mit Feder und Zugknopf Nr. 1000, Modell 1893


Wolf - Debusbolzen-Verschluss

Patenttext: „Magnetverschluss für Grubensicherheitslampen, bei welchem der Sperrbolzen in einem waagerechten zwischen Gestellring und Lampentopf ausgesparten Gehäuse durch federnde Klinken in Sperrstellung festgehalten wird, …“


JORIS Debus-Bolzen-Verschluss

Die „Tochterfirma“ HUBERT JORIS verwande im Modell Type Bruay von 1901 einen leicht veränderten Debus-Bolzen-Verschluss. Dieses Verschluss-Modell kam auch in verschiedenen belgischen Bergwerken zum Einsatz.

Photos: Franz-Josef Kaminski (Danke und Glück Auf)

JORIS mit Debus-Bolzen-Verschluss / mehr Information


Friewo 300

Benzin-Sicherheitslampe mit Metallfunken-Zündvorrichtung. Friemann&Wolf reduzierte die Typenvielfalt um 1926 auf 3 Modelle und eine Sonderform-Lampe. Ein Modell war der TYP 300 mit unterer Luftzuführung und Flachtdocht.

Friemann&Wolf 300 Informationen - Papst-Lampe


Friewo 400

400er mit Magnetverschluß, ca.1950 Metallfunkenzünder Modell 1910 Reparaturanleitung


Friewo 400 Faltenmantel

Das Modell Friemann& Wolf ist eine seltene 400er die speziell für Ungarn gebaut wurde. Da die Temperaturen in der Böhmisch-Ungarischen-Platte schon bei geringer Teufe sehr hohe Wettertemperaturen aufwiesen (heiße Quellen, Seenplatte), besitzt die Lampe ovale Öffnungen in der Aufnahme des Mantels und einen abnehmbaren Schlitzmantel.


GLZ 400n

Nach dem WK2 sollten zahlreiche Industrieanlagen als Reparationsleistung in die UdSSR oder nach Polen transportiert werden. Unter der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD, Советская военная администрация в Германии) wurde das Werk Eigentum der Sozialistischen Aktiengesellschaft (SAG) „Kabel“. 1952 wurden die Grubenlampenwerke Saatliche AG der Elektronischen Industrie - KABEL - Zwickau, von der Sowjetunion an die DDR zurückgegeben. Dies führte wiederum zu eine Umbenennung in VEB (VolksEigenerBetrieb) Grubenlampenwerke Zwickau/Sachsen (GLZ). Von den GLZ wurden an die Polnische EM Elektrometal S.A. in Cieszyn, Lampentöpfe der GLZ 400 geliefert und zwar so lange, bis EM die Unterteile selbst herstellen konnte. Hier eine abgebildete GLZ-Lampe 400n von Thomas Schinner ist aus diesem Zeitraum .

Punze auf dem Gestellring BM = Bopitschnje Methan = Zulassung für Methangasgruben. Als der Feuersteinzünder in der Lampe nicht mehr zur Methanbestimmung zugelassen war, wurde BM durch BS und Ex Kdb ersetzt.

Hinweis: Weitere Punzen IKA / GLZ der Firma „Volkseigene Betriebe - Industrie - Kabel - Apparate (IKA). GLZ 400 > GLZ 400g > GLZ 400n > 430 > 431


Friewo 402

Eisen / Metallausführung ca. 1910 gefahren auf der Grube Dilsburg / Saarland (Speziell für das Saarland hergestellt)


Magnetstiftverschluss


Friewo 403

DebusbolzenReibstreifenzünder Modell 1897

Friewo 404

Timpe´scher Magnetverschluss


Friewo 406

Mit Weidmann´schem Magnetverschluss (Photos nachstehend von Thomas Jampe)


Friewo 610 650

Diesen Lampentyp soll es in Eisen-, Messing- und Aluausführung gegeben haben (610 Eisen/Messing). Bei der Lampe Nr. 650 als Markscheiderlampe soll die einsteckbare Metallfunkenzündung durch eine Vorrichtung gleicher Form, jedoch mit Parafin-Reib-Zündung ersetzt werden. Die 650er in Mesingausführung für Markscheiderzwecke dürfte keinen Magnetverschluss besessen haben (Abweichung der Messgeräte) und das Reibrad war aus Aluminium.


Acetylen-Füllort und Grubenlokomotivlampe 730

Diese Reflektor-Lampe diente zur Beleuchtung von Füllorten und von Grubenlokomotiven. Für Gruben-Lokomotiven hat auch die Firma Seippel ähnliche Acetylen-Sicherheits-Lampen hergestellt. Vergleich zur Gruben-Lokomotiv-Lampe von Seippel und Lampes pour Chargeages von Joris


Ortslampe Katalog Nr. 745

Benzin-Universal-Sicherheitslampe Nr.770

Einsatz in Apotheken, Drogerien, Lagerräume

Parafin-Reibstreifen-Zünder 4 Dochte


Parafin-Reibstreifen-Zünder mit Flachdocht


Papierstreifen-Schlagzünder


Literatur:

Seite 223Seite 76-77Seite 118-133770_friewo_auszug_grubenlampeninfo2010.pdf

Pokorny Friewo 800

Bergrat Wilhelm Pokorny entwickelte diese Karbidwetterlampe. Eine kleine Bohrung reduzierte die Tropfgeschwindigkeit. Ein gemeinsamer Sperrhahn öffnete oder schloss die Wasser- und die Gaszufuhr der Lampe. Die hier gezeigte Lampe besitzt einen Metallfunkenzünder Modell Fillunger Zünder. Die Lampe wurde bis 1928 verkauft.


Rettungslampe 830

Rettungslampe 830 Die Detailaufnahmen des Friemann&Wolf-Modells sind von einem Modell, das in Italien mit dem Stempel „Aprille 1898“ gefunden wurde (Photos G.B.).

Mit dem erreichen von größeren Teufen im Steinkohlebergbau nahm auch die Gefährlichkeit der schlagenden Wetter zu ( gefährliches Luftgemisch von Kohlenwasserstoffgas, Kohlenoxyd oder Sumpfgas). Aufgrund der leichten Entzündbarkeit kam es um 1900 vermehrt zu Schlagwetterexplosionen. Auslöser dieser Explosionen waren hautsächlich Grubenlampen.

Um nach Explosionsunglücken an den Unfallort zu gelangen und u.a. weitere Explosionen zu vermeiden wurde z.B. aus Ledersäcken Luft für den Retter und die Grubenlampe mitgeführt (System Galibert). Anfänglich Luftpumpen, später auch Hochdruckgeräte versorten Retter und Geleucht mit Frischluft. Bei diesem Lampenmodell von Friemann&Wolf ist der Lampentopf von einem zweiten Behälter umgeben. An diesem ist der Schlauchstutzen montiert für die Aufnahme des Druckschlauches für die Frischluft.

Wolf-Stuchlik

Acetylen-Grubensicherheitslampe - System Wolf-Stuchlik

TYP: STUCHLIK I mit eckigem Wasserbehälter

„Das ist die 1. Stuchlik-Lampe, die mit dem eckigen Wassertank, DRGM Nr. 167488 vom Dez. 1901, bzw. US-Patent No. 25971 vom November 1902 mit der Zündvorrichtung DRGM Nr. 179603 vom April 1902, alle drei Schutzrechte für Heinrich Stuchlik. Vorgestellt wurde die Lampe im Mai 1902 auf der Industrie- und Gewerbesusstellung in Düsseldorf und hergestellt von Friemann & Wolf, wie die Abbildung der Lampe mit dem Schild mit der firmentypisch gebogenen Punze „Patent“ zeigt (Grubenlampen Info 1995, Seite 65).“: lt. Dieter Stoffels


Typ: STUCHLIK II mit rundem Wasserbehälter

stuchlik_bergbaumu_bochum_fwiewo1_mes_vertnickelt.jpg 1. u. 2. von links im Deutsches Bergbaumuseum Bochum

Die Stuchlik-Lampe mit rundem Wassertank ist im Patent DRP Nr. 145987 von 1903 (siehe Deckenbeleuchtung) zu und in Friemann&Wolf´s „Special-Katalog über Gruben-Sicherheitslampen“ von 1903, Seite 37, zu sehen. Katalogseiten Friemann&Wolf:

Katalogseiten als .pdf Patent Deckenbeleuchtung)


Bergmeister Heinrich Stuchlik von der Grubenverwaltung in Peißenberg (Oberbayriche Pechkohle, 1901) gelang es mit dieser Lampe, Schlagwetter schon bei geringem Gasgehalt anzuzeigen. Das Wasser gelangt über ein flexibles Rohr, aus dem außen am Karbidbehälter angebrachten runden Wassertank, in den Karbidbehälter.

Der Wasserbehälter kann nach oben und unten verschoben werden. Dadurch wird der Wasserdruck reguliert (Gas-fein-Regulierung an der Außenseite des Topfes durch Abstellschraube). Wenn allerdings kleine Kohlestücke das verschieben des Wassertanks verhinderten, funktionierte die Lampe nicht mehr richtig. > Details siehe Katalogauszug


SEIPPEL-Stuchlik

Seippel-Lampe mit Funktion der Stuchlik I

Einschätzung einer Lampe und Zusatz-Info

Friemann&Wolf Duisburg

20502


Im Gegenstatz zum alten Elektozünder hat der „Neue“ Zünder ein halbrundes Lochblech über den beiden Elektroden (Stromzuführung für den Glühfaden). Gerne werden auch Lampen mit dem FWD - Stempel oder Friemann & Wolf im Dach punziert angeboten. Dies sind identische Oberteile der Friewo 400. Die 20502 wurde nur in Duisburg gefertigt, darum kann sich kein Schriftzug Friemann & Wolf auf dem Lampendach befinden.


Elektrozünder

Da die Originalbatterien für den Elektrozünder nicht mehr lieferbar sind, hier zwei Alternativen:

Stromversorgung mit Adapter 2 AAA 1,2 Volt Batterien


Installation mit zwei aufladbaren 1,2 Volt Batterien, verschraubbar


Ein kleines aber feines Detail: Teilweise ist ein Messingblech bei den 20502 als Sperrriegel vorhanden. Im Mechanismus des Zünders befinden ich Schlitze - ca. 4mm tief - Darin läuft das L-Profil und blockiert den Zündvorgang, wenn man das Profilblech nach rechts schiebt. Danke für den Tipp von Andre Sommer!

Der Sperrriegel über der Benzineinfüllschraube wurde aufgrund von Unfällen angebracht und sollte ein öffnen der Benzineinfüllschraube und befüllen bei funktionsfähigem Zünder verhindern.


Modell Rheinberg

Das Modell für die Grube Rheinberg wurde aus verschiedenen Bauteilen zusammengesetzt und aufgrund der starken Wetter mit einem Schutzmantel versehen.


WOLF Carbide Safety Lamp / USA

Photo Nasser Kamel. Merci. MINE FLAME SAFETY LAMPS


WOLF Safety Lamp Co. of America


Katalog 1903 / 1908

Produktionsjahr

Produktionsziffer Alter/Baujahr Nr. 63538 = 1888 Produktionsziffern

Lakierung

Diente der Lack auf Friewo-Lampen als ein zusätzlicher Korrosionsschutz? Nein es wurde in Wunschfarbe lackiert…… Der Topf ist verzinnt, verbleit , cadmiert also keine Korrosion. Rest ist nakter Stahl, also Rost. Früher waren viele Lampenoberteile schwarz lackiert. Ab Wk 2 wurde viel in Feldgrau,Graublau lackiert, ähnlich Ral 7031. Brunnenlampen wurden generell lackiert. Glz alles incl. Topf schwarz, FW Duisb. grau. Emag oben galv verzinkt.

Ob nun Wetterlampen immer lackiert wurden oder nicht, kam sicher auf die Verwendung und die Qualität des Stahls an. Elektrosvitoberteile der 400-48 waren eigentlich immer grau, die früheren 300er schwarz. In alten Katalogtexte zu den Lampen steht schon mal was zur Farbgebung und kann dort nachgelesen werden. Mit einer RAl-Farbkarte lassen sich noch vorhandenen Lampenfarbtonangaben finden. Meist sind es Farben in seidenmatt, nicht matt und nicht hochglanz! Den letzten Farbton „Schlachtschiffgrau“ findet man im Wehrmachtszubehör. Bezugnehmend auf Angaben von Alex Wagner, Deisenrieder Wetterstolln, Oberbayern.


Literatur

Peschke, Norbert: 130 Jahre Grubenlampen- und Akkumulatorenfertigung in Zwickau, Zwickau 2014, Seite 199
Theis, Gottfried: Grubenlampen-Info 2002, Rettungslampen im Bergbau, Seite 5 - 29
Weinberg, Hans-Joachim: Die Grubenlampe - Von Zwickau in die ganze Welt, Göttingen 1997, Seite 62


Wetterlampen

grubenlampen/friemann_wolf.txt · Zuletzt geändert: 2023/11/25 12:25 von heupel